Netzwerk MenEngage Europa gegründet

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MenEngage Europe – boys and men for gender equality

Vom 14. bis 16. Januar trafen sich in Stockholm mehr als 70 Delegierte von Organisationen aus 30 europäischen Ländern sowie den USA, Kanada und Israel und gründeten das Netzwerk „MenEngage Europe – boys and men for gender equality“.

Die Initiative ging von der seit 2006 bestehenden weltweiten „MenEngage Alliance“ und „Men for Gender Equality – Sweden“ aus. Der Allianz gehören verschiedene internationale und nationale Organisationen wie z.B. die WHO, UNDP, IPPF, White Ribbon Campaign oder Sahayog (Indien) und Instituto Promundo (Brasilien) aber auch lokale Gruppen an. Sie ist beteiligt an einer Reihe von Forschungsprojekten, Interventionen und politischen Initiativen, die effektive Wege suchen, wie Männer und Jungen dafür gewonnen und engagiert werden können, Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern zu reduzieren sowie Gesundheit und Wohlergehen von Frauen, Männern, Mädchen und Jungen zu befördern.

Trotz der erheblichen Fortschritte, die in Europa auf dem Weg zur Gleichberechtigung der Geschlechter und Umsetzung von Frauenrechten in den letzten 50 Jahren erzielt worden sind, bleibt viel zu tun. So sind in vielen Regionen Europas z.B. weiterhin Frauen und Mädchen noch oft Opfer von häuslicher Gewalt sowie in ihren sexuellen und reproduktiven Rechten beeinträchtigt oder geschlechtsspezifische Arbeitsteilung mit negativen Folgen für die eigenständige Existenzsicherung weit verbreitet.

Gender-Poltiken - es gibt noch viel zu tun

Hinzu kommt, dass europäische Programme und Strategien bislang noch fehlschlagen, wenn es darum geht, Fragen und Probleme, die Männer und Jungen betreffen, wirksam zu identifizieren und zu adressieren. Die fehlende Vorstellung von Männlichkeit als sozialem Konstrukt führt in den gegenwärtigen Politiken zu einem Verlust an Effektivität und trägt damit auch zu Problemen bei, die in erster Linie Frauen und Mädchen betreffen, bzw. beeinträchtigt die Ergebnisse der existierenden Gender-Politiken.

Daher wird es Zeit, Männer und Jungen substanzieller in alle Aspekte von Gender-Politiken in Europa einzubeziehen. Das Ziel des neu gegründeten Netzwerks ist es daher, mehr Männer und Jungen als bisher durch Gleichstellungsinterventionen zu erreichen und für Gleichberechtigung der Geschlechter, Gewaltprävention und die Förderung von Gesundheit und Wohlergehen von Frauen, Männern, Mädchen und Jungen zu engagieren.

Erreicht werden soll dies durch folgende, sich ergänzende Strategien:

  • Einmischung in die (europäische) Politik und Beratung z.B. mit einer Präsenz auf europäischer Ebene
  • Entwicklung eines lernenden und anleitenden Netzwerkes
  • Nutzung gemeinsamer Ressourcen in Form eines Webportals

Auf dem sehr partizipativ verlaufenden Treffen in Stockholm konstituierten sich subregionale Arbeitsgruppen sowie eine Lenkungsgruppe, die die nächsten Schritte zur Etablierung des Netzwerkes in die Wege leitet. Dazu gehört, im ersten Jahr die Voraussetzungen für die Kommunikation im Netzwerk zu schaffen, zunächst vor allen Dingen über eine Internetplattform.

Aus Deutschland waren bei dem Treffen vertreten: Ludger Jungnitz von Dissens e.V., Michael Herschelmann vom Kinderschutz-Zentrum Oldenburg und Henning von Bargen vom Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung und für das Netzwerk Forum Männer.

Mehr Informationen sind zu finden über MenEngage unter www.menengage.org und zur Tagung in Stockholm unter www.menengage.eu
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