Frauenfriedensgruppen

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Die ehemalige finnische Verteidigungsministerin Elisabeth Rehn und die jetzige liberianische Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf haben für ihre 2002 vorgelegte Studie „Women, War and Peace“ im Auftrag des UN-Frauenfonds Unifem in 14 Kriegsländern Überlebende und Aktivistinnen interviewt. Ihre Untersuchung ist eine Reise zu unzähligen Frauenfriedensgruppen, die international kaum bekannt sind. Wer weiß von den Aktivitäten von Avega, der Vereinigung der ruandischen Witwen, die sich ganz zu Anfang unter einem Baum trafen und nun als Netzwerk der Selbsthilfe ganz Ruanda durchziehen? Wer kennt das Mano River Union Women´s Network for Peace, das eine Art regionalen Frauensicherheitsrat aufgebaut hat, in dem Regierungs- und NGO-Frauen aus der ehemaligen Kriegsregion Guinea, Liberia und Sierra Leone zusammenarbeiten?

„Der systematische Ausschluss von Frauen aus offiziellen Friedensprozessen hat schädliche Effekte  auf die Nachhaltigkeit von Friedensabkommen“ schreiben die Autorinnen der Studie und verweisen auf die Abkommen für Bosnien und Kosovo als Negativbeispiele. „Wenn Frauen anwesend sind, verändert sich die Natur des Dialogs“, sagen sie, weil Frauen auf den zivilen Prioritäten des Friedensaufbaus beharren würden. Im Falle Nordirlands habe der frühere US-Senator George Mitchell den Frauen bescheinigt, dass ihr massives politisches Auftreten in den Friedensverhandlungen „ein wichtiger Faktor für den Abschluss des Abkommens war.“

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