100 Jahre WILPF – Herzlichen Glückwunsch!

Ein Banner für WILPF
Teaser Bild Untertitel
Ein Banner der Women's International League for Peace and Freedom

100 Jahre nach dem 1.Internationalen FrauenFriedensKongresses in Den Haag und der mutigen und engagierten Initiative vieler Frauen gegen den Krieg in Europa und sind die Ideen und Forderungen der damaligen Friedensfrauen – leider – immer noch so aktuell wie damals.

Unzählige Kriege, Bürgerkriege und gewaltförmige Konflikte prägen das zweite Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Leider auch in Europa. Und mit Blick auf den Ukraine-Konflikt, aber auch auf Syrien und Irak können wir – wie damals eine der Initiatorinnen Lida Gustava Heymann des WILPF – auch heute wieder fragen: „Frauen Europas, wo bleibt Eure Stimme?“ (1914). Völkerrecht wird wieder seltener umgesetzt. Statt Abrüstung – wie vor hundert Jahren gefordert – erleben wir neue globale und regionale Aufrüstungsspiralen.

Mit den UN-Resolutionen 1325, 1820, 1888, 1960 und 2106 haben sich die völkerrechtlichen Voraussetzungen für die Beteiligung von Frauen an der Konfliktprävention und -bearbeitung zwar massiv verbessert und sexualisierte Gewalt gegen Frauen, Kinder und Männer sind als Kriegsverbrechen anerkannt. Zwar können wir, nicht zuletzt dank des beharrlichen und internationalen wie nationalen Engagements und der Lobbyarbeit der WILPF-Frauen, auf dieses internationale Regelwerk zurückgreifen – sie werden jedoch überall von Regierungen ausgehebelt und missachtet. Nach wie vor sind Frauen nur marginal an Friedenslösungen beteiligt.

Der Kampf gegen sexualisierte Gewalt muss, nicht nur im Zusammenhang mit Kriegen, auf der internationalen Agenda bleiben. Ebenso die Forderung nach Abrüstung und einer funktionsfähigen internationalen Staatengemeinschaft.

Die Heinrich-Böll-Stiftung, und insbesondere das Gunda-Werner-Institut, weiß WILPF als wichtige Bündnis- und Kooperationspartnerin sehr zu schätzen: im Kampf und Ringen für gleichberechtigte Partizipation von Frauen an allen politischen Entscheidungen und in Friedensprozessen, gegen Kriegstreiberei und Militarisierung, gegen sexualisierte Kriegsgewalt und für Abrüstung.

Sehr gerne haben wir in den letzten Jahren mit den Aktivistinnen der Frauenliga auf vielfältige Weise zusammengearbeitet, ihre Impulse und Anregungen aufgegriffen, weitergetragen, nicht zuletzt auch im Rahmen des deutschen Frauensicherheitsrats, in dem sich WILPF für die Umsetzung der UN-Resolution 1325 mit uns und anderen engagiert hat.

Und gern unterstützen wir auch das Jubiläumsversprechen von WILPF und damit die Macht von Frauen, Kriege zu beenden.

Herzlichen Glückwünsch zum 100-jährigen Bestehen und auf weiterhin viele Erfolge und gute Zusammenarbeit!

Das Gunda-Werner-Institut, namentlich Gitti Hentschel, schließen sich diesem Glückwunsch an.