"Die Gender-Ideologie will die Ehe und die Kernfamilie abschaffen.“

Menschen sollen die Möglichkeit haben, Familie und Beziehung so zu leben, wie es ihrer Lebenssituation entspricht. Ohne Bevormundung und ohne Benachteiligung. Geschlechterrollen und Familienmodelle haben sich historisch immer wieder verändert und verändern sich auch jetzt gerade.

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Menschen sollen die Möglichkeit haben, Familie und Beziehung so zu leben, wie es ihrer Lebenssituation entspricht.

Richtig ist: Menschen sollen die Möglichkeit haben, Familie und Beziehung so zu leben, wie es ihrer Lebenssituation entspricht. Ohne Bevormundung und ohne Benachteiligung. Geschlechterrollen und Familienmodelle haben sich historisch immer wieder verändert und verändern sich auch jetzt gerade. Die Ehe für Alle ist am 30. Juni 2017 vom deutschen Bundestag beschlossen und die Geschlechter-Option „Divers“ als Geburtenregistereintrag am 11. Oktober 2018 beantragt worden.[1] Die derzeitige Vielfalt (Patchwork- und traditionelle Familien, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Elternschaft, Pflegefamilien usw.) ist nicht das Werk der „Gender-Ideologie“, sondern hat zum Beispiel mit zunehmend besseren Bildungsabschlüssen und mit der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen zu tun, aber auch mit Jahrhunderte langen Kämpfen von Frauenbewegungen sowie Lesben- und Schwulenverbänden.

Hintergrund: Besonders religiös-fundamentalistische Strömungen sperren sich gegen den Wandel von Lebensweisen in Sachen Liebe, Beziehungen, Sexualität und Familie. Das AfD-Programm proklamiert die traditionelle Ehe und Kernfamilie als Leitbild für alle Menschen. Die traditionelle Ehe zwischen Frau und Mann, aus der Kinder hervorgehen, soll klar über anderen Modellen stehen.[2] Diese Position richtet sich gegen Beziehungen, die nicht heterosexuell sind, aber auch Alleinerziehende und Patchwork-Familien gelten damit nicht als vollwertige Familien. Auch macht sich die Partei für völkische Bevölkerungs-Ideale stark. Zum Beispiel wird gefordert, die Deutschen („einheimische Bevölkerung“) müssten sich wieder mehr fortpflanzen.

Viele Menschen entscheiden sich heute für andere Lebensformen. Anstatt gegen Vielfalt vorzugehen, sollte eine emanzipative Familienpolitik und Gesetzgebung dies berücksichtigen und auch andere Lebensgemeinschaften unterstützen, fördern und finanziell absichern.


[1] https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw41-de-geburtenregister/570762

[2] AfD Grundsatzprogramm S. 41: https://www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2018/01/Programm_AfD_Online-PDF_150616.pdf

"Gender raus!" Angriffe gegen Feminismus, Gleichstellungspolitik, sexuelle Selbstbestimmung und Geschlechterforschung haben stark zugenommen. Das vorliegende Dossier gibt Anregungen, wie Behauptungen richtiggestellt werden können.

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