Incels. Geschichte, Sprache und Ideologie eines Online-Kults

Buchvorstellung und Gespräch mit Veronika Kracher

Bevor Alek Minassian im April 2018 mit einem Auto in eine Menschenmenge in Toronto raste und zehn Menschen ermordete, hinterließ er im Netz folgende Nachricht: The Incel rebellion has already begun! Auch Stephan B., der 2019 nach einem missglückten Terroranschlag auf die Synagoge in Halle zwei Menschen erschoss und zwei weitere verletzte, hielt sich in von Incels frequentierten Foren auf.

»Incels« ist die Kurzform für »Involuntary Celibates« – unfreiwillig im Zölibat Lebende. Sie treffen sich in Onlineforen und auf Imageboards und lamentieren darüber, keinen Sex zu haben, obwohl dieser ein naturgegebenes männliches Grundrecht sei. Im mildesten Falle artikuliert sich ihr Denken in Depressionen und Selbstmitleid, im schlimmsten Falle in der Glorifizierung von Kindesmissbrauch, sexueller Gewalt oder dem Femizid. 

Veronika Kracher, freie Autorin und Journalistin, analysiert in ihrem Buch Incels. Geschichte, Sprache und Ideologie eines Online-Kults (ventil-verlag) die Ideologie einer gewalttätigen, antifeministischen Bewegung. Im anschließenden Gespräch diskutierten wir mit der Autorin, die Entwicklung der Subkultur und welche Verflechtungen zwischen Verschwörungstheorien und Antifeminismus bestehen.

 

Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht von HBS Sachsen-Anhalt.