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Podcasts
Aktuell: Feminismus ist systemrelevant
Eine Podcastreihe des Gunda-Werner-Institutes
Wir haben es aufgrund der Pandemie nicht mit einer völlig neuen Situation zu tun, wohl aber mit einer ansteigenden Ungerechtigkeit, denn Krisen – das zeigen viele soziologische Studien – verstärken soziale Ungleichheiten. Wie kann mit dieser Gemengelage nun politisch progressiv umgegangen werden? Wie kommen wir dem Gleichheitsideal doch noch näher? Das erkunden wir in dieser kleinen Podcastreihe.
#003: Schwangerschaft im Ausnahmezustand
Die Pandemie und unser Umgang mit ihr haben so einige feministische Errungenschaften ins Wanken gebracht. Während vielerorts gelockert wird, gelten für Kreißsäle, Geburtsvorbereitungskurse und Nachsorge nach wie vor strenge Regeln. Obwohl Gynäkolog*innen eine priorisierte Impfung von Schwangeren fordern, vergibt die STIKO keine allgemeine Impfempfehlung. Schwangere sind häufig auf sich allein gestellt. Viele fühlen sich allein gelassen, haben Angst vor einer Geburt ohne ausreichende Begleitung, können nur digitale Angebote nutzen – Zuhause in Isolation. Vom zusätzlichen Mental Load ganz zu schweigen. Welche gesellschaftliche Verantwortung haben wir im Umgang mit Schwangeren und Gebärenden – in Krisenzeiten und darüber hinaus? Das seit Beginn der Pandemie so oft benutzte Bild des Brennglases richten wir heute auf Schwangere und ihre Strategien für eine selbstbestimmte Schwangerschaft und Geburt – trotz Pandemie.
#002: Digital Racial Profiling
Die Diskussion um Racial Profiling hat seit der Ermordung von George Floyd und Breonna Taylor in den USA auch in Deutschland an Fahrt aufgenommen und hat einen vorerst letzten Höhepunkt in der Absage Horst Seehofers gefunden, eine Studie zu rassistischer Polizeigewalt durchzuführen. Nach dem Motto: „Was verboten ist, findet auch nicht statt.“ Wir diskutieren mit zwei ausgewiesenen Expertinnen: zum einen Dr. Vanessa Eileen Thompson, sie ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt. Und Dr. Pinar Tuzcu, sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am VW-Projekt Re:Coding Algorithm Culture, angesiedelt an der Universität Kassel.
Empfohlene Literatur:
"ALLTÄGLICHER AUSNAHMEZUSTAND. Institutioneller Rassismus in deutschen Strafverfolgungsbehörden"
"Racial Profiling. Struktureller Rassismus und antirassistischer Widerstand"
"Algorithms of Oppression. How Search Engines Reinforce Racism"
#001: Reproduktive Gesundheit im Lockdown
Schwangerschaften verhindern, abbrechen oder herbeiführen ist in Deutschland für die Betroffenen meist – Corona hin oder her – mit viel Zeit und Arbeit verbunden, obwohl hier jeder Tag zählt. Lockdown und das Aussetzen sog. selektiver Eingriffe machen es Menschen mit Uterus in diesen Tagen noch schwerer Zugang zu reproduktiven Gesundheitsleistungen zu erhalten. Gemeinsam mit Jane Wangari (Women in Exile) und Stephanie Schlitt (ProFamilia) möchten wir untersuchen wie sich die Pandemie-Maßnahmen auf reproduktive Rechte auswirken und gemeinsam ausloten ob die aktuelle Ausnahmesituation möglichweise auch Potential für eine progressive Gesundheitspolitik bereit hält.
Das Gespräch wird auf Englisch stattfinden.
Frauen in Stereo - Ein Podcast der Heinrich Böll Stiftung
Der Podcast “Frauen in Stereo” präsentiert Stimmen, Meinungen und Perspektiven von Frauen migrantischer Herkunft oder PoCs, über die oft geredet wird, ohne sie je selbst zu Wort kommen zu lassen. In jeder Folge des von Nura Treves entwickelten und produzierten Podcasts, reflektieren zwei Frauen unterschiedlichen Alters anekdotisch über ihre persönliche Perspektive auf das Thema der Episode und geben einen Einblick in die heterogene Welt deutscher Frauen in Deutschland.
Feminismus Backstage
Feminismus Backstage - Der Podcast des Gunda-Werner-Institutes
Die wichtigsten Ideen entstehen oft hinter den Kulissen, bei einem Kaffee oder Tee, dann, wenn man gar nicht damit rechnet. Wie gehen wir im GWI mit aktuell brennenden Themen um, was bewegt uns, welche Diskussionen lassen unsere Wände wackeln und was fehlt uns in den öffentlichen Debatten? Das alles diskutieren wir jeden Monat neu.
#800: Übergangene Schmerzen
JEs ist Endo-March! Jedes Jahr im März machen Aktivist*innen, Ärzt*innen und Betroffene auf die Krankheit Endometriose aufmerksam. Denn obwohl jedes Jahr rund 40.000 Frauen und Menschen mit Uterus neu daran erkranken, und sie damit zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen gehört, fehlt es an Forschung und gesellschaftlichem Bewusstsein
#007: 2021 was geht?
2021 hat gerade erst angefangen und zwar so turbulent und gewaltvoll wie 2020 geendet hat. Was erwartet uns politisch in diesem Jahr? Schon mal klar ist, dass es ein Superwahljahr werden wird. Doch wo gilt es aus feministischer Sicht noch hinzugucken? Wo sind Knackpunkte, wo müssen wir als Zivilgesellschaft wachsam sein und wo eröffnen sich Chancen, dass wir in Sachen Vielfalt und Gerechtigkeit weiterkommen?
#006: What the hell? Abtreibung und Demokratie
Ines Kappert und Derya Binışık vom GWI diskutieren, wie es möglich war, dass die internationalen Anti-Demokrat*innen, also die Rechtsextremen und völkisch Gesinnten dieser Tage einen Riesenerfolg einfahren konnten.
#005: Sexualisierte Gewalt – Auch Macht und Geld schützen nicht
Ines Kappert im Gespräch mit Lanna Idriss zum Thema sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz.
#004: Bitte kein Frauen-Kitsch
Endlich eine Frau an der Spitze der EU-Kommission, sagen viele. Wir fragen: Wie ist die politische Agenda von Ursula von der Leyen feministisch zu bewerten?
#003: Plastik & Gender
Jährlich werden weltweit über 400 Millionen Tonnen Kunststoff hergestellt. Was viele vielleicht nicht wissen, die Produktion von Plastik findet vor allem in der EU und Nordamerika statt. Vielmehr noch: Deutschland ist, wie viele denken kein Recyclingweltmeister. Im Gegenteil wir sind der größte Müll-Exporteur der EU. Im Gespräch mit Barbara Unmüßig erfahren wir, was das alles mit Gender zu tun hat.
#002: Intersektionalität
In vielen feministischen Debatten ist zu hören, dass feministische Theorie und vor allem Praxis intersektional sein sollte. Das hört sich für manche etwas kompliziert an und ist in der Praxis auch gar nicht so einfach umzusetzen. Wir sprechen darüber, was wir im GWI unter Intersektionalität verstehen und was das für unsere Projekte und feministische Bildungsarbeit bedeutet.
#001: Der Streit um den 8. März
Der Internationale Weltfrauentag wurde in Berlin zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Statt zu feiern, sollten wir streiken, sagen die einen. Andere finden es wichtig, dass gerade jetzt eine solche größere Plattform für die Kämpfe von Frauen* um Gleichberechtigung bespielbar wird. Auch wir im GWI diskutieren. Join us: Feminismus Backstage.
Reihe: Feministische Einsichten
"Mad Men,” Public Consent und Contextual Data (Februar 2020)
Die "gute" alte Zeit der chauvinistischen, stereotypen und ausgrenzenden Werbung wurde von der Fernsehserie "Mad Men" eingefangen. Heute ist Werbung ist hochtechnologisch und konzentriert auf das Haften bleiben. Wie ein Fußabdruck, der eine*n ständig begleitet. Die Leute in der Technologiebranche benutzen Werbeblocker und virtuelle private Netzwerke für ihre Privatsphäre, aber was ist mit dem Rest von uns? Dieser Podcast stellt die schöne neue Welt vor, in der Ad-Targeting und Retargeting, Treueprogramme und Plattformen wie Instagram und Facebook operieren als wären sie in einem gesetzlosen "Wilden Westen", in dem es keine Regulierung gibt und kontextbezogene Daten das neue Gold sind.
Ist der Familiennachzug noch zu retten?
Der Deutsche Bundestag hat am 1. Februar den Familiennachzug bis August 2018 ausgesetzt. Das trifft in den Herkunftsländern vor allem Frauen und Kinder, die damit in noch größerer Gefahr sind. Gleichzeitig ist das Ankommen im neuen Land kaum möglich ist, wenn Ehepartner*in und Kinder sich in Lebensgefahr befinden. Noch im November 2017 sprach sich die Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen für die Familienzusammenführung aus, inzwischen ist die Mehrheit dagegen.
Antidiskriminierungsrecht stärken!
Wie kann das Antidiskriminierungsrecht bei Digitaler Gewalt helfen. Welche Bündnisse sind notwendig, um das AGG möglicherweise zu novellieren und Betroffene besser zu schützen? Wie kann sichergestellt werden, dass die intersektionale Perspektive dabei angemessen berücksichtigt wird?
Mithu Sanyal: Vergewaltigung: Aspekte eines Verbrechens
Mithu Sanyal schreibt ein Buch über Vergewaltigung im sogenannten Jahr der sexualisierten Gewalt. Sie hat mit „Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens“ eine, wie sie sagt, „Debattenkultur der Vergewaltigung“ geschrieben. In leichtem Stil und mit einer schier unerschöpflichen Menge an hinzugezogenen Quellen zeigt Sanyal, dass Vergewaltigung als das „gegenderteste Verbrechen“ auch das Verbrechen ist, was uns am meisten gendert. Inmitten einer Unmenge an Geschlechtssymbolik offenbaren sich hinter unserem Wissen über Vergewaltigung Geschlechterbilder, die uns an den Haaren herbeigezogen erscheinen würden, wenn wir uns ihrer bewusst wären.
Feministische Netzpolitik: Building a feminist Internet
Was hat Netzpolitik mit Feminismus zu tun? Die Antwort ist recht einfach. Es geht um ganz grundsätzliche Fragen der Gestaltung von Gesellschaft und der Verteilung von Macht und Lebenschancen. Im Kontext der Digitalisierung werden zentrale Weichen entlang technischer Möglichkeiten neu gestellt. Ob sich bestehende Ungleichheiten dabei noch tiefer einschreiben, oder emanzipatorische Potentiale genutzt werden, hängt ganz wesentlich von der Existenz kritischer Stimmen ab. In diesem Sinne kann ich die Frage nach der Notwendigkeit einer feministischen Netzpolitik nur bejahen – sie ist unverzichtbar.
Building a Feminist Internet - Feministische Netzpolitik in der Praxis
Auf der Tagung wurden netzpolitische Handlungsfelder (wie zum Beispiel die Regulierung von Algorithmen, Überwachung oder Digitaler Gewalt, die fehlende Diversität in Tech-Unternehmen) mit feministischen Diskussionen zusammengebracht.
Veranstaltungsdokumentation
Die Autorinnen Eike Sanders und Judith Goetz stellen das gerade erschienene Buch vor, die Politikwissenschaftlerin Sabine Mohamed kommentiert aus rassismuskritischer Perspektive. Im Gespräch miteinander und dem Publikum diskutieren wir offene Fragen und was die Ergebnisse für feministische Debatten bedeuten könnten.
Buchvorstellung und Diskussion "Warum Feminismus gut für Männer ist"
Viele Männer reagieren geradezu aggressiv auf Feminismus. Warum eigentlich? Leiden doch auch Männer unter den ungerechten Geschlechterverhältnissen, die sie selbst geschaffen haben: Sie bekommen häufiger einen Herzinfarkt als Frauen, begehen öfter Suizid, haben generell eine geringere Lebenserwartung. All das hat ganz wesentlich damit zu tun, dass sie sich immer noch an überkommenen Vorstellungen von Männlichkeit orientieren, möglichst viel arbeiten, Stärke und Durchsetzungsvermögen zeigen wollen. Nicht nur aber gerade auch gegen solche einengenden Rollenerwartungen kämpft Feminismus.
Jens van Trichts Buch „Warum Feminismus gut für Männer ist“ wirft einen Blick darauf, wie bestimmte Männlichkeitsvorstellungen toxisch wirken und was Männer tun können, um sich davon zu befreien.
Nach der „Pädophilie“-Debatte: Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der Sackgasse!?
Diskussion im Rahmen der Reihe "StreitWert – Politik im Dialog"des Gunda-Werner Instituts in der Heinrich Böll Stiftung.
Der Wahlkampf ist vorbei, die Frage nach angemessener Aufarbeitung sogenannter „Pädophilie“ u.a. bei den Grünen ist geblieben. Auch andere Einrichtungen, Vereine und Parteien haben mit dem Problem zu kämpfen. Worum geht es eigentlich: Um „Pädophilie“ – oder Pädokriminalität und sexualisierte Gewalt an Kindern? Wie konnte es zur Verharmlosung sexualisierter Gewalt in alternativen Milieus kommen? Haben Feminist_innen nicht interveniert? Wie muss heute eine gesellschaftliche Debatte über sexualisierte Gewalt an Kindern gefördert werden? Wie ist Missbrauch zu verhindern, wie kann (potentiellen) Opfern bzw. Überlebenden Gerechtigkeit widerfahren?
Veranstaltungsdokumentation: "Deutschland im Pflegenotstand – Perspektiven und Probleme von Care Migration"
In Deutschland – wie auch im Rest Europas – steigt die Zahl der Hochbetagten drastisch an. Diese auf der einen Seite erfreuliche Perspektive angesichts einer im Durchschnitt höheren Lebenserwartung bringt auf der anderen Seite mit sich, dass mehr Menschen in ihrem Alltag eingeschränkt und auf (fremde) Hilfe angewiesen sind. Die Alterung der Gesellschaft wird eine weitere Zunahme bewirken. Die Zahl Pflegedürftiger nimmt stetig zu, während es bereits akut an qualifizierten Pflegekräften mangelt. Das Angebot an bezahlbaren Pflegedienstleistungen steigt nicht äquivalent zur Nachfrage. Dazu wollen die Menschen in der Regel so lange wie möglich zu Hause leben und dort gepflegt werden. Laut Pflegestatistik waren 2011 etwa 2,5 Mio. Menschen als pflegebedürftig eingestuft. 70 Prozent aller Pflegebedürftigen wurden zuhause versorgt - entweder mit oder ohne Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst. In teil- und vollstationären Einrichtungen wurden rund 30 Prozent der Pflegebedürftigen betreut. Die Tagung will die Mikroentscheidungsebene in Familien mit der transnationalen Arbeitsmarktebene von Care Migration auf der Makroebene zusammenbringen. Welche Ursachen sind für den Pflegenotstand in Deutschland verantwortlich und wie wirkt sich dieser aus? Was wird gegen den Pflegenotstand unternommen? Wie gehen wir mit unseren Pflegebedürftigen um? Wer übernimmt Verantwortung für eine menschenwürdige Pflege? Welche Rolle spielt die Pflegemigration und welche Situation finden Pflegemigrant/innen in Deutschland vor?
Podiumsgespräch: Männer und Gleichstellung - Leerstelle oder wichtiges Politikfeld
Im Sommer 2017 verabschiedete die Bundesregierung den Zweiten Gleichstellungsbericht. Ein Gutachten von Sachverständigen benannte zahlreiche “Gender Gaps” zu Lasten von Frauen und forderte die Aufwertung der privaten Sorgearbeit. Ein eigenes Themenblatt der Kurzfassung stand unter der Überschrift “Männer und Gleichstellung”, im Bericht selbst allerdings kamen männerpolitische Aspekte nur am Rande vor.
Die Boulevardisierung der Medien
Wie halten wir es mit dem Boulevard?“ Dieses alte Streitthema ist längst nicht erledigt, sondern erregt aufs Neue die Gemüter und wirft die Frage auf, ob es einen guten Boulevard gibt. Einen Boulevard, in dem der Feminismus und die Frauenberichterstattung eine Rolle spielen. Diese Frage erläutert das jb-Medienlabor am 20. November 2014 in Berlin.
Women at the Peace Tables
Interview with Madeleine Rees, Director of the Women’s International League for Peace and Freedom (WILPF), at the International Expert Discussion of the Gunda-Werner-Institut: “Women at the Peace Tables - Spheres of Intervention to End Sexual and Gender-Based Violence in Armed Conflict Regions in Syria and Iraq”, which took place on Thursday 27th November 2014 at the Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin.
Weiterdenken: Antifeminismus - Judith Goetz bei Hinhören & Handeln
Was ist Antifeminismus? Und wer ist Antifeminist*in? Wie hängen Antifeminismus und extrem Rechte Politik und Organisierung zusammen? Die Politik- und Literaturwissenschaftlerin Judith Goetz gibt Auskunft zu diesen Fragen und erzählt außerdem, wie Wissenschaftler*innen von Antifeminismus betroffen sind und wie sie damit umgehen.
Links zu Infos aus dem Podcast
• Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU)
• Frauen*rechte und Frauen*hass. Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt
• "Antifeminismus macht rechte Positionen gesellschaftsfähig“ (Text von Franziska Schutzbach)
Männlich, fremd - gefährlich? Von der Legende des schwarzhaarigen Täters
Wie genau funktioniert die Indienstnahme von feministischen Argumenten für rassistische Zuschreibungen, auch in feministischen Zirkeln?
Welche blinden Flecken innerhalb der mehrheitlich weißen Feminismen in Deutschland kommen in der Debatte um die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht zum Tragen?
Wie konnte es passieren, dass zwar das Asylrecht ohne großen Aufschrei verschärft wurde - den Forderungen nach besserer Ahndung von sexualisierter Gewalt aber nicht ausreichend nachgekommen wurde?
Warum gelingt es den liberalen Kräften nicht, die Themenagenda der Politik mehr zu bestimmen? Welche Versäumnisse sollten erinnert werden, damit beim nächsten Vorfall nicht wieder die Rassismuskarte gezückt werden kann?
Veranstaltungsdokumentation: "Lateinamerika gegen den Malestream? Geschlechterdemokratie unter der Lupe"
Ob konservativ oder progressiv: In der Abtreibungsfrage verzeichnet die Bilanz der unterschiedlichen Regierungen Lateinamerikas keine Fortschritte, sondern eher dramatische Rückschritte. So wurden in El Salvador und Nicaragua 1997 und 2006 Totalverbote eingeführt. Schwangerschaftsabbrüche werden seitdem mit langen Gefängnisstrafen geahndet. Auch der starke Einfluss der katholischen Kirche und evangelikaler Strömungen sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft spielt eine maßgebliche Rolle bei der Beibehaltung bzw. Verschärfung der strengen Gesetzgebung.
Zwei Frauenrechtsaktivistinnen aus Chile und El Salvador analysieren im Gespräch, welche (Macht-) Interessen hinter den Abtreibungsgesetzen stecken und warum es so schwer ist, diese zu ändern. Welche Rolle spielen die sozialen Bewegungen dabei, das gesellschaftliche Bewusstsein in dieser Frage zu ändern?
Anschließend debattieren unsere Gäste mit Vertreter/innen aus Politik und Zivilgesellschaft die Rolle internationaler Abkommen und konkrete Handlungsmöglichkeiten für die deutsche und europäische Politik.
Netzwerktagung Geschlechterdemokratie
Ines Kappert ist Leiterin des feministischen Gunda-Werner-Instituts in der Heinrich-Böll-Stiftung. Sie hat den Einführungsvortrag auf der Netzwerktagung Geschlechterdemokratie gehalten, die am 20. Oktober 2017 in Dresden stattfand. Sie spricht über die feministischen Aspekte und erfolgreiche Projekte der politischen Bildung in Berlin sowie über Fallstricke im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit Antifeminismus.
Musik: Stephanie Merchak: Reflections (Past, Present, Future), vom Album "Collapsing Structures"
Ausstellungsrundgang
Viele Mädchen und Frauen, aber auch Jungen erleben sexualisierte Gewalt auf vielfältige Weise, in Deutschland wie in anderen Ländern und Regionen. Ein Verbrechen, das individuell oft verdrängt und gesellschaftlich noch immer tabuisiert wird. Die Folge: die – meist männlichen – Täter_innen bleiben straffrei.
In diesem Podcast erläutern die drei Künstlerinnen Renate Bühn, Maria Mathieu und Heike Pich während eines Rundgangs durch das Gebäude der Heinrich-Böll-Stiftung ihre Exponate. In ihren Werken nähern sie sich auf neue, ungewohnte und sensible Weise diesem schwierigen Thema an. In Kooperation mit dem Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung und den Projekten Wildwasser e.V. und Tauwetter e.V. trägt die Ausstellung dazu bei, das Schweigen zu überwinden und sexualisierte Gewalt zu bekämpfen.
Veranstaltungsdokumentation: Männerleiber - Körperlichkeit zwischen Sein und Tun
Körper und Geschlecht sind in unserer Kultur auf vielfältige Weise verknüpft. Was ist Natur? Was ist Kultur? Durch das Aufbrechen scheinbar biologisch gegebener Körper- und Geschlechterbilder können an der Schnittstelle «Körper» gesellschaftliche Ansprüche und individuelle Praktiken sichtbar gemacht werden, die über die Entstehung und Etablierung von Geschlechterordnungen Auskunft geben.
Angriffe auf das selbstbestimmungsrecht der Frau
Schwangerschaftsabbrüche sind immer noch im Strafgesetzbuch geregelt, dies hat negative Auswirkungen auf die Zugänglichkeit von Schwangerschaftsabbrüchen. Das Wissen über Abtreibungen - gesellschaftlich und unter Mediziner*innen - ist gering. Das Sprechen über Abbrüche ist tabuisiert. Die „Lebensschutz“-Bewegung will diese Problemlage noch verschärfen.
Auf der Veranstaltung sollten die negativen Auswirkungen der Kampagnen der sogenannten Lebensschützerinnen und Lebensschützer auf die verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche - Beratung, Politik, medizinisches Studium und sexualpädagogischer Bildung - diskutiert und Gegenstrategien entworfen werden.
Von unseren Kolleg*innen
Our Voices, our Choices
„Our Voices, our Choices“ ist die internationale, geschlechterpolitische Podcast-Reihe der Heinrich-Böll-Stiftung. Hier werden Geschichten über Frauen- und LGBTI-Menschenrechte erzählt: von Menschen, deren Stimme nicht oft gehört wird, und, deren Rechte eingeschränkt werden.