Geschlechterindikatoren für Konfliktprävention

Archive

Geschlechterindikatoren für Konfliktprävention und -bearbeitung

Entlang von Gender-Indikatoren und konkreten Empfehlungen vom Peace-Keeping bis zur Frühwarnung und Prävention lassen sich im Prinzip alle existierenden Maßnahmen der zivilen Konfliktbearbeitung überprüfen und verbessern. Folgende Aspekte können als Leitlinien dienen:

Gendersensible Kontextanalyse: Dazu zählt das kritische Hinterfragen des eigenen Verständnisses von Geschlecht ebenso wie die geschlechterdifferenzierende Analyse aller beteiligten Gruppen. Dieser Anspruch kann über die Erhebung geschlechterdifferenzierender Daten und durch die Sicherstellung ausreichender personeller und finanzieller Ressourcen garantiert werden, die eine kontinuierliche und konsequente Integration der Geschlechterperspektive ermöglichen.

Gendersensible Konfliktanalyse: Hierbei rücken der Zusammenhang von Geschlechterverhältnissen und Konflikt, die Frage geschlechtsspezifischer Betroffenheiten und Konfliktbearbeitungsverfahren in den Blick der Analyse.

Reflexiver Umgang mit der von den Akteurinnen und Akteuren verfolgten Gender-Strategie.

Partizipation von Frauen in allen wichtigen Entscheidungsprozessen: Dieser Punkt kann sowohl als Leitfaden für zivile Konfliktbearbeitungsprozesse selbst als auch als Indikator ihrer Evaluierung verwendet werden. Damit reicht der Bearbeitungsrahmen von partizipativer Zielformulierung bis zur Verankerung einer gleichberechtigten Teilhabe an politischen und sozialen Strukturen in Nachkriegsgesellschaften, vom Zugang zu und der Kontrolle über Ressourcen auf allen Ebenen (Haushalt, Gemeinschaft, Staat) bis zur Partizipation in friedensfördernden Aktivitäten.

Weitere Elemente, die einer gendersensiblen Evaluierung unterzogen werden müssen, sind: die Auswahl der Partnerorganisationen, das Budget und die Zielgruppen der Aktivitäten.

Auf staatlicher Ebene stellt die Ratifizierung und Umsetzung von internationalen Vereinbarungen über Frauen/Menschenrechte und Empowerment einen wichtigen Indikator für geschlechtergerechte Friedens- und Sicherheitspolitik dar.

Quellen:
Reimann, Cordula (2004b): KOFF-Working Paper: Gender in Problem-solving Workshops: A Wolfe in Sheep’s Clothing. Bern; Cfd/Christlicher Friedensdienst (Hrsg.) (2004): Focus on Gender and Peacebuilding: Gender- und konfliktsensitives Programm-Management, Nr.2/04


« zurück zu: Militär und Gender in der Konfliktbearbeitung