Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Mexiko

Demonstration Schwangerschaftsabbruch Mexiko

Am Dienstag entschied der Oberste Gerichtshof in Mexiko, dass die absolute Kriminalisierung eines freiwilligen Schwangerschaftsabbruchs gegen die mexikanische Verfassung verstößt. Durch das einstimmige Urteil der Richter*innen muss der nördliche Bundesstaat Coahuila die Strafe für Schwangerschaftsabbrüche - ein bis drei Jahre Haft - aus seinem Strafgesetzbuch streichen. Das Gericht erklärte außerdem einen Gesetzesartikel für ungültig, der eine geringere Strafe für Vergewaltigungen unter Ehegatt*innen, Lebenspartner*innen und Lebensgefährt*innen vorsieht.

Das Urteil könnte nun als Präzedenzfall für die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen im ganzen Land gelten. Bisher ist es lediglich in vier der 32 Bundesstaaten bis zur 12. Schwangerschaftswoche möglich, einen freiwilligen Abbruch straffrei durchzuführen. In anderen Ländern der Region, wie Argentinien und Uruguay, wurden freiwillige Schwangerschaftsabbrüche vor Kurzem legalisiert.  

Die Pressemitteilung des Obersten Gerichtshof ist hier auf Spanisch nachzulesen.