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Schweden

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Geschlechterpolitische Situation in Schweden

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Rechtslage:

Akteur_innen:

Wissenschaft:

Kurzbeschreibung und -bewertung

Schweden wird im europäischen Kontext oft als Vorreiter und Vorbild einer weitreichenden und erfolgreichen Gleichstellungspolitik benannt. Dies sicher auch deshalb, weil Gleichstellungspolitik in Schweden schon eine lange Tradition hat und ein gesellschaftliches und politisches Selbstverständnis erlangt hat, wie in kaum einem anderen europäischen Land (auch oft als „Staatsfeminismus“ benannt).

Auf der offiziellen Präsentation des Staates Schweden SWEDEN.SE (www.sweden.se) beispielsweise ist neben der Wirtschaft und dem Tourismus ganz selbstverständlich auch eine Unterseite dem Thema Gleichstellung gewidmet mit umfangreichen Informationen

Schweden ist eines der Länder, in denen das Prinzip der Geschlechtergleichstellung besonders gut umgesetzt ist. Hier geht man davon aus, dass eine gerechte und demokratische Gesellschaft auf einem ausgeglichenen Macht- und Einflussverhältnis zwischen den Geschlechtern gründet. Ein gut ausgebautes Wohlfahrtssystem erleichtert es Frauen und Männern, Beruf und Familie zu vereinbaren. (....)

Die schwedische Gleichstellungspolitik hat zwei Stoßrichtungen: Sie soll sicherstellen, dass Macht und Ressourcen gerecht zwischen den Geschlechtern verteilt sind, und sie soll die Voraussetzungen schaffen, die Frauen und Männern die gleiche Macht und die gleichen Chancen geben.“

Deutlich wird dies zum einen an der umfangreichen rechtlichen Verankerung in Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsgesetzen, die insbesondere dadurch gekennzeichnet sind, dass sie eine Doppelstrategie von Diskriminierungsverboten und aktiver Gleichstellungsförderung rechtlich verbindlich machen. Auffällig ist dabei im Vergleich mit anderen EU-Ländern die besondere Betonung von Nicht-Diskriminierung und Gleichstellungsförderung im Bildungsbereich (Schulen, Universität, Erwachsenenbildung). Hinzu kommt im rechtlichen Bereich ein modernes Familienrecht, das Thema Leitbild gleichberechtigter Partnerschaft und Beteiligung an der Familienarbeit folgt. Damit geht schwedische Gleichstellungspolitik und –gesetzgebung deutlich hinaus über den Bereich der Beschäftigung/des Arbeitsmarktes, auf denen der Fokus der EU-Gleichstellungspolitik liegt. Aus diesem Grund herrscht in Schweden auch immer ein gewisser Skeptizismus in Bezug auf den Fortschritt der EU-Gleichstellungspolitik vor.

Zum anderen wird die politische Selbstverständlichkeit der Gleichstellungspolitik in ihrer starken institutionellen Verankerung deutlich: Man kann sagen, dass Gleichstellung als Regierungsauftrag verstanden wird, der in allen Politikfeldern gleichermaßen zu berücksichtigen ist (GM-Ansatz). Neben der Zuständigkeit aller Regierungseinrichtungen für die Realisierung der Gleichstellung, spielen aber auch spezielle Gleichstellungsinstitutionen eine wichtige Rolle für die Umsetzung staatlicher Gleichstellungs- und Anti-Diskriminierungspolitik: MinisterIn, Gleichstellungsabteilung, Ombudsmann und verschiedene (z.T. temporäre Kommissionen/Beiräte). Auch auf der Ebene der Kommunal- und Regionalverwaltungen ist Gleichstellungspolitik institutionell verankert. Nicht verwunderlich ist deshalb auch, das Schweden zu den Initiatoren eines europäischen Gender-Institutes gehört.

Neben den staatlichen Gender-Akteuren bestimmen zahlreiche nicht-staatliche Gender-Akteure die schwedische Geschlechter- bzw. Gleichstellungspolitik mit. Sie sind auf allen Ebenen (national bis lokal) aktiv und wirken z.T. auch auf bestimmte Themen-, Berufs- oder Politikfelder bezogen. Als zentrale landesweite Akteure sind die Frauenlobby und die Organisation „Männer für Gleichstellung“ zu nennen. Trotz der beschriebenen breiten Akzeptanz und Repräsentanz von Gleichstellungspolitik hat sich in Schweden eine Initiative für eine Feministische Partei formiert, die einen stärker feministischen Ansatz in der Gleichstellungspolitik einfordert.

Das Verhältnis der nicht-staatlichen Gender-Akteure zur staatlichen Gleichstellungspolitik lässt sich als kooperativ kontrollierend beschreiben. Gerade im Bereich der auf Erwerbstätigkeit und Vereinbarkeit bezogenen Gleichstellungspolitik übernehmen die NGOs eine Monitoring-Funktion.

Eine weitere Auffälligkeit schwedischer Geschlechterpolitik ist die besondere Aufmerksamkeit auf die Rolle von Männern in der Gleichstellungspolitik/für die Gleichstellung. Dies ist sowohl von staatlicher wie von Seite nicht-staatlicher Akteure ein relevantes Thema. Anders als in vielen europäischen Ländern wird in Schweden die Verantwortung der Männer für eine Realisierung von Gleichstellung verstärkt thematisiert und die Hegemonie eines patriarchialen Männertypus problematisiert.

Ein weiteres Indiz für die Bedeutung und Selbstverständlichkeit von Geschlechterpolitik stellt eine starke (und national wie international gut vernetzte) Gender-Forschung dar. Gekennzeichnet ist diese Forschung durch eine starke Praxis- bzw. Anwendungsorientierung.

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Rechtslage

Rechtslage

Gleichstellungsrecht

EO Act (Act On Equality Between Men And Women At Work) / Gesetz Über Die Chancengleichheit
seit 1980, Änderungen/Verschärfungen 1992, 1994 (third bill on equality policy „Shared Power – Shared Responsibilities“), 2000, 2005;

umfasst beide Bereiche: Diskriminierungsverbot und aktive Gleichstellungsförderung;
Fokus: gleiche Rechte bzgl. Beschäftigung, Arbeitsbedingungen, berufliche Entwicklung, Einkommensdifferenzen, Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, Elternzeitregelungen (1 Monat nur für den Vater); verpflichtet Unternehmen mit mehr als 10 Beschäftigten zu einem jährlichen Chancengleichheitsplan und Aktionsplan für equal pay.

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Antidiskriminierungsgesetze

The Prohibition of Discrimination Act
seit 2003, Änderungen 2005; 2009: Ein neues Antidiskriminierungsgesetz ersetzt sieben ältere Antidiskriminierungsgesetze (SWEDEN.SE (o.J.): Tatsachen | Gleichstellung der Geschlechter. Unter: http://sweden.se/other-languages/german/Gleichstellung-der-Geschlechter-high-resolution.pdf, Zugriff: 08.12.13); verbietet Diskriminierung auf Grund des Geschlechts, ethnischer Zugehörigkeit, Behinderung und sexueller Orientierung in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen (z.B. Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsagenturen, Sozialversicherung, Arbeitslosenversicherung, Mitgliedschaft in Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen, Selbständigkeit, gewerblicher Handel von Waren, Dienstleistungen und Wohnen); für jedes Diskriminierungsmerkmal gab es anfänglich separate Ombudsmänner/-frauen, seit 2009 übernimmt die Vertretung in allen Diskriminierungsfragen die DO Ombudsperson.

Act concerning the Equal Treatment of Students / Gesetz über die Gleichbehandlung von Studierenden an höheren Bildungseinrichtungen
seit 2002; verbietet Diskriminierung auf Grund des Geschlechts, ethnischer Zugehörigkeit, Behinderung und sexueller Orientierung an den Universitäten

The Act on the prohibition of discrimination and other degrading treatment of children and pupils
seit 2006; verbietet die Diskriminierung von Kindern und SchülerInnen im schwedischen Schulsystem auf Grund des Geschlechts, ethnischer Zugehörigkeit, Behinderung und sexueller Orientierung und fordert von allen Schulen aktive Förderung der Gleichstellung von Mädchen und Jungen

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Gesetze zu Quoten v.a. im politischen und wirtschaftlichen Bereich

Keine Quotierungsgesetze
Parteiquoten nach dem Reißverschlusssystem bei lokalen, regionalen und nationalen Wahlen (einige Parteien mit 50/50, andere mit 40/60 Quoten)

Information: Frauen haben über die Hälfte (52 Prozent) der Chefpositionen in Gemeinden, Provinziallandtagen und Staat inne. Fast die Hälfte (47 Prozent) der Abgeordneten im Schwedischen Reichstag sind weiblich, und von den 24 Ministerposten entfallen 13 auf Frauen. In den Gemeinden, Provinziallandtagen und nationalen Behörden hatten Frauen 64 Prozent der Leitungspositionen inne (SWEDEN.SE (o.J.): Tatsachen | Gleichstellung der Geschlechter.Unter: http://sweden.se/other-languages/german/Gleichstellung-der-Geschlechter-high-resolution.pdf, Zugriff: 08.12.13).

Strategie für Geschlechtergerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt
Trotz Jahrzehnten der Bemühungen die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern sind der Arbeitsmarkt und der Wirtschaftssektor immer noch durch einen Mangel an Gleichberechtigung gekennzeichnet. Beispielsweise gibt es immer noch Unterschiede in den Möglichkeiten für Frauen und Männer auf den Arbeitsmarkt zu gelangen, dort zu bleiben, sich in ihrem Arbeitsleben zu entwickeln und Berufs- und Familienleben miteinander zu vereinbaren. Der Mangel an Gleichberechtigung wird auch in den Gehaltsunterschieden, ungleichen Karrieremöglichkeiten, Geschlechtsunterschieden bei Krankschreibungen, einer ungleichen Aufteilung der elterlichen Versicherung sowie einer Unterrepräsentation von Frauen in leitenden Positionen deutlich. Im Juni 2009 präsentierte die Regierung eine Strategie für Geschlechtergerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt und im Wirtschaftssektor. Mehr als 60 Maßnahmen wurden vorgestellt und es wurden 235 Millionen schwedische Kronen aus den Mitteln für Geschlechtergerechtigkeit für die Umsetzung spezieller Programme bewilligt.

Das Strategiekonzept beinhaltet Programme für:
•    die Bekämpfung von Geschlechtsunterschieden auf dem Arbeitsmarkt und im Wirtschaftssektor
•    die Förderung gleichberechtigter Bedingungen im Unternehmertum
•    die Steigerung der gleichberechtigen Teilnahme am Arbeitsleben
•    die Verbesserung der Gleichberechtigung bezüglich der Arbeitsbedingungen
(Die Regiergungsämter von Schweden 2011: Strategy for gender equality in the labour market. Unter: http://www.government.se/sb/d/4096/a/130290. Zugriff: 07.12.13).

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Weitere Gesetze/rechtliche Regelungen und Regierungsprogramme

Politischer Konsens über die Prinzipien von Gender Equality ist in der Verfassung verankert.

Ausbildungsgesetz
Verpflichtet das gesamte Schulpersonal zur Förderung der Gleichstellung von Schülerinnen und Schülern; ein entsprechendes Gesetz gibt es auch für den Bereich der Erwachsenenbildung

Familienrecht
umfasst: Gesetz über das Eherecht, Gesetz über Lebensgemeinschaften, Scheidungsrecht, Sorgerecht, Elternzeitregelungen (Code of Parenthood, Parental Leave Act, National Insurance Act) wichtige Merkmale: Gleichberechtigung der PartnerInnen in der Ehe, Schutz des finanziell schwächeren Teils bei Scheidung/Tod, individuelle Besteuerung von Eheleuten, ökonomische Unabhängigkeit der EhepartnerInnen; großzügiges System der Elternversicherung, die es allen Eltern ermöglicht, unter Zahlung eines Elterngeldes bis zu 16 Monate zu Hause bei ihren Kindern zu verbringen, zwei Monate dieser bezahlten Freistellung in obligatorische „Vatermonate“ umgewandelt; auch bezahlter Elternurlaub bei Krankheit des Kindes (60 Tage/Jahr/Kind) und 10 Tage Elternurlaub für Väter nach der Geburt des Kindes. Der Großteil der Elternzeit wird von Frauen beansprucht; im Jahr 2012 nahmen rund 24 Prozent der schwedischen Väter Elternzeit. Seit 2013 beträgt das Elterngeld für 390 Tage maximal 946 SEK (105 EUR) pro Tag. Für die restlichen 90 Tage beläuft sich die Leistung auf 180 SEK pro Tag. 60 Tage der Elternzeit sind nicht von einem auf den anderen Elternteil übertragbar (SWEDEN.SE (o.J.): Tatsachen | Gleichstellung der Geschlechter. Unter: http://sweden.se/other-languages/german/Gleichstellung-der-Geschlechter-high-resolution.pdf, Zugriff: 08.12.13).

Gender Mainstreaming (GM) -Maßnahmen auf Regierungsebene
Geschlechtsdifferenzierte Statistiken, Gender-Trainings für die (politische) Führungsebene, Integration der Gender-Perspektive in alle Untersuchungen von Enquete-Kommissionen;

außerdem: EU Project on the implementation of gender mainstreaming at governmental level (2005-2007): gemeinsam mit Finnland, Litauen und Portugal; Ziel: Sammlung von Informationen (guides, reports, research, etc.) und best practices zur Implementierung von GM auf Regierungsebene in allen Mitgliedsstaaten, Vertiefungsstudien in den Ländern der Projektpartner; Publikation mit Beispielen und Empfehlungen, EU-Konferenz 1./2. Februar 2007. Im Jahr 2011 beschloss die schwedische Regierung, die Gleichstellungsbemühungen zu verstärken, und gründete eine nationale Plattform, über die das Gender-Mainstreaming auf der kommunalen, regionalen und nationalen Ebene vorangetrieben werden soll. (SWEDEN.SE (o.J.): Tatsachen | Gleichstellung der Geschlechter. Unter: http://sweden.se/other-languages/german/Gleichstellung-der-Geschlechter-high-resolution.pdf, Zugriff: 08.12.13).

The platform comprises five different parts:

  • Strategy for gender mainstreaming in the Government Offices,
  • A development programme for government agencies,
  • Support for gender mainstreaming at regional level,
  • Quality assurance of the development of gender mainstreaming in municipalities and county councils, and
  • Initiatives to gather and share experience and knowledge about practical implementation of gender mainstreaming.

(The Government Offices of Sweden (o.J.): Gender Mainstreaming. Unter: http://www.government.se/sb/d/4096/a/125215, Zugriff: 08.12.13).

Gesetz über Gewalt gegen Frauen (1998)
als Ergebnis der Enquete-Kommissionen über Prostitution und über Gewalt gegen Frauen (seit 1993), beinhaltete ein Prostitutionsverbot; staatliche finanzielle Förderung von NGOs, die Arbeit mit Frauen wie mit Männern zu dem Thema machen; 2000-2003 Staatlicher Rat zum Schutz von Frauen vor Gewalt (Beratungsorgan); NAP for Combating Trafficking in Human Beings (2004-2006). 2011 Nachstellung – wiederholte Belästigung – wird zu einem Straftatbestand; ein Ziel des Gesetzes ist es, männlicher Gewalt gegenüber Frauen noch besser vorzubeugen (SWEDEN.SE (o.J.): Tatsachen | Gleichstellung der Geschlechter. Unter: http://sweden.se/other-languages/german/Gleichstellung-der-Geschlechter-high-resolution.pdf, Zugriff: 08.12.13).

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Aktueller politischer Diskurs

Zwei spezielle schwedische Begriffe, die sich nicht wörtlich übersetzen lassen, sind wichtig für den Diskurs über Gleichstellungs- bzw. Geschlechterpolitik in Schweden:

  • „jämställdhet“: meint gender equality, drückt dies aber nicht, wie im Englischen, in einem zusammengesetzten Begriff aus, sondern „gender“ ist in dem Begriff integriert
  • „kvinnofrid“: meint „Frauenfrieden“ wörtlich übersetzt und wird vor allem im Kontext von Gewalt gegen Frauen verwandt, ist aber deutlich umfassender in seiner Bedeutung, eher im Sinne eines Rechts von Frauen auf ein friedliches, friedvolles Leben

Von Seite der staatlichen Akteure ist Geschlechter- bzw. Gleichstellungspolitik vor allem fokussiert auf die Themen der ökonomischen Gleichstellung (Einkommensungleichheit, Exsistenzgründerinnen/Unternehmerinnen, Arbeitsmarkt/Arbeitsbedingungen und Fragen sozialer Sicherung), der politischen Partizipation von Frauen und Gewalt gegen Frauen (häusliche Gewalt, Prostitution, Frauenhandel, religiös bzw. kulturell motivierte Gewalt).

Ab Mitte der 1990er Jahre Schwerpunktverlagerung in der schwedischen Gleichstellungspolitik von Frauenförderung im Erwerbsleben hin auf Gender Mainstreaming. Als Strategie zur Erreichung flächendeckenden gleichstellungsorientierten Handelns der staatlichen Ebene wird Gender Mainstreaming als eine selbstverständliche Querschnittsaufgabe verstanden. Damit verbunden ist in den letzten Jahren auch verstärkt das Thema des Rollenwandels von Männern und ihre Verantwortung für die Realisierung von Gleichstellung zum Thema staatlicher Akteure geworden.

  • Erwerbstätigkeit: Beschäftigungsraten von Frauen und Männern gleich, aber Beschäftigungsbedingungen unterschiedlich: nur bestimmte Sektoren (vor allem öffentlicher Bereich), weniger gut bezahlte Berufe, viel Teilzeitbeschäftigung (und auch dadurch bedingt Einkommensunterschiede) => Maßnahmen zur Stärkung der Stellung der Frau in Beruf und Ausbildung (Berufsberatung, Fortbildungen, Existenzgründerinnen-Förderung, Mentoring, etc.), Diskriminierungsverbot gegen Teilzeit- und befristet Beschäftigte
  • Frauen in Führungspositionen: „Im Jahr 2012 konnten Frauen 36 Prozent der Chefpositionen in Unternehmen des privaten und öffentlichen Sektors für sich beanspruchen (2006: 29 Prozent). In den Gemeinden, Provinziallandtagen und nationalen Behörden hatten Frauen 64 Prozent der Leitungspositionen inne; aber in börsennotierten Unternehmen waren sie immer noch schwach vertreten und besetzten nur 4 Prozent der Plätze im Bereich Vorstandsvorsitz und Geschäftsführung.“ (Swedish Institute (2013): Tatsachen Gleichstellung der Geschlechter. Unter: http://sweden.se/other-languages/german/Gleichstellung-der-Geschlechter-high-resolution.pdf, Zugriff: 08.12.13)
  • Männer und Gleichstellung: Seit Mitte der 1980er Jahre staatliche Förderung/Aktivitäten in diesem Bereich, z.B. Modellversuch Vatertrainingsprogramme (als Ergänzung zu bereits vorhandenen Elterntrainingsprogrammen), Seminare und Konferenzen (mit den nordeuropäischen Ländern, im Europaparlament, mit Mitglieds- und Beitrittsländern), ein Schwerpunktthema der schwedischen Ratspräsidentschaft, Publikationen (Bericht „Towards New Masculinities“; Anthologie „Men on Men“)

Nicht-staatliche Akteure agieren in allen Feldern von Frauen-, Gleichstellungs- und Geschlechterpolitik. Schwerpunkthemen sind dabei: politische Partizipation von Frauen, Gewalt/Frieden (dabei auch sehr stark Frauenhandel und die Partizipation von Frauen in Konfliktprävention und Friedensverhandlungen), Geschlechterrollen bzw. –stereotypen, Körper/Gesundheit. Natürlich ist auch die ökonomische Integration ein Thema nicht-staatlicher Akteure, aber man hat eher den Eindruck, im Sinne der Kontrolle/des Monitorings staatlicher Politik, als als Bereich eigener Initiativen.

„Die Ungleichheiten sind in einem Land wie Schweden um so perfider, weil viele sich angesichts der Vorreiterrolle Schwedens in Sachen Emanzipation nicht trauen, über scheinbare Kinkerlitzchen zu motzen: Ein Mann wird dafür bewundert, dass er Elternzeit nimmt – von der Frau wird es erwartet. Ein Mann wird gelobt für Einsatz im Haushalt, bei Frauen wird das als selbstverständlich hingenommen. Und ungerecht sind eben auch "nur" die 7 Prozent weniger, die Frauen für die gleiche Arbeit wie Männer verdienen. Oder dass auch in Schweden doch immer noch nur ein Fünftel der Väter die Elternzeit in Anspruch nehmen. Und dass die Zahl der Frauen in Führungspositionen zwar mit 24 Prozent im internationalen Vergleich enorm hoch ist (in Deutschland: 11 Prozent). Aber, die Frage muss erlaubt sein, warum sind es eigentlich nicht 50 Prozent? Das wäre wirklich gerecht.“

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Akteur_innen

Akteur_innen

NGO’s: Parteien, zivilgesellschaftliche Organisationen

Swedish Women’s Lobby / Sveriges Kvinnolobby (schwedisch, englisch)
seit 1997; Dachorganisation der FrauenNGOs mit 40 Mitgliedsorganisationen (aus Parteien, Forschung, Kultur, Business, Migrantinnenorganisationen); nationale und internationale Koordination und Repräsentation von Fraueninteressen (auch in der EWL);

Ziele: Diskriminierung von Frauen und Mädchen verhindern, Solidarität von Frauen aufbauen durch Information, Bildung und Sensibilisierungsmaßnahmen;

aktuelle Projekte in den Bereichen politische Partizipation von Frauen, Partizipation von Frauen in Konfliktprävention und Friedensverhandlungen, Frauenhandel, parteiübergreifendes Politikerinnen-Netzwerk, Vernetzung mit den nordischen Frauen-Dachorganisationen, Kampf gegen sexistische Werbung, “15:52-initiative” - Campaign on the gender pay gap, Feminist no to surrogacy motherhood, Analysis of the governmental budget.

Män för Jämställdhet (Men for Gender Equality, nur schwedisch!)
ist eine parteiunabhängig Organisation, die auf nationaler und lokaler Ebene (lokale Büros/Gruppen) agiert; sie setzt sich für Gleichstellung der Geschlechter, besonders bei Männern und Jungen ein, Hauptfokus dabei ist die Veränderung von (männlichen) Rollenbildern und die Wahrnehmung der Verantwortung von Männern für den Wandel des Geschlechterverhältnisses; Trainings mit und Beratung für Männer und Jungen (in unterschiedlichen Lebens- und Berufsbereichen); deutliche Abgrenzung gegen Männerrechtsbewegung; thematischer Fokus: Gleichstellung, Gewalt (physisch/psychisch, gegen Frauen)/“Frauenfrieden“, Schönheit/Körper, gleichberechtigte Elternschaft, Forum/Chat für Transgender und junge Männer.

JAMRUM – Regionales Equality Centre für PädagogInnen in der Region Gävleborg (ausführliche Infos nur auf schwedisch)
Wissenstransfer, Training/Fortbildung, Medien/Informationsmaterialien

“Jämrum ist ein regionales Gender-Informationszentrum mit einem Gleichberechtigungsansatz für Vorschulen, Grund- und Sekundarschule, weiterführende Schulen/Gymnasium und Lehrer_innenausbildung. Wir vermitteln hier Wissen zu Fragen der Gleichberechtigung, aktueller Forschung, Erfahrungen aus anderen Bereichen, sowie Nachrichten und Statistiken zur Gleichberechtigung im pädagogischen Bereich. Jämrum arbeitet darauf hin dieses Wissen leicht zugänglich zu machen und es im Bildungssystem des Landkreises zu verbreiten. Jämrum soll Pädagogen in ihrer laufenden Gleichberechtigungsarbeit unterstützen und versucht mehr  Menschen dazu zu bringen über Gleichberechtigungsarbeit nachzudenken und darüber wie man sie umsetzt. Dies wird durch Bildung und Anleitung erreicht.“

HARO (Schwedisch/Englisch)
Fokus: Familienpolitik, Kinderpolitik; Gleichstellung eher aus Frauenperspektive betrachtet, dabei Fokus auf Erwerbsbeteiligung, Gleiche Bezahlung

Kvinna till Kvinna (Frauen für Frauen, auch auf Englisch)
Stiftung die Frauen in Kriegs- und Konfliktregionen unterstützt; Zusammenarbeit mit Frauenorganisationen auf dem Balkan, im Kaukasus und im Nahen Osten; Förderung von Frauen-Empowerment-Projekten zur Stärkung des Aufbaus demokratischer Gesellschaften, Schaffung von sicheren Treffpunkten, Selbstbestimmung über den eigenen Körper, Kampf gegen die Straflosigkeit von Gewalttaten gegen Frauen

Kunskapsbank-Wissensdatenbank (nur schwedisch; Nationalen Zentrum für Frauen (NCK) an der Universität Uppsala
NCK ist eine nationale Wissens- und Ressourcendatenbank in den Bereichen Gewalt und Unterdrückung gegen Frauen und Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Das Zentrum ist im Auftrag der Regierung mit der Methodenentwicklung, Bildung, Information, Literatur-Reviews, dem Aufzeigen des Forschungsbedarfs und der Unterstützung für misshandelte Frauen betraut. Mit Informationen, wichtigen Links und Adressen und Veröffentlichungen zum Thema wollen sie das Ziel erreichen.

Includegender.org bietet Instrumente für die tägliche Arbeit zu Geschlechtergerechtigkeit und Gender-Mainstreaming. Auf diesem Portal finden Sie Hilfsmittel und Beispiele für Geschlechtergerechtigkeit in der Praxis, die die Arbeit erleichtern und Qualitätssicherheit für die Arbeit zu Geschlechtergerechtigkeit und Gender-Mainstreaming bieten. Außerdem sind Veranstaltungsberichte, Listen wichtiger Jahre und vieles mehr zu finden.

KvinnorKan ("Women Can")
Ist eine unabhängige bereits 1982 gegründete Stiftung. Ihr Ziel ist es, Frauen in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt im besonderen zu stärken und ihre Fähigkeiten auf unterschiedlichen Gebieten zu stärken. Unter anderem vergibt die Stiftung Stipendien, sie organisieren Diskussionsveranstaltungen und Messen (nationale Frauenmesse). Sie schaffen Orte der Begegnung und Debatten zwischen Frau und Mann, die das Ziel der gemeinsamen Fortentwicklung haben.

Parteien
In den meisten politischen Parteien gibt es entsprechende Frauenorganisationen, z.B. in der Liberalen Partei, in der Grünen Partei, bei den Christdemokraten;

außerdem: Gründung einer Feministischen Partei (maßgeblich initiiert durch Gudrun Schyman) – Feministisktinitiativ (Plattform für feministische Initiative, überwiegend schwedisch, Kurzinformationen auf Englisch)

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Regierung, Ministerien

Minister for Integration and Gender Equality
seit 1976; angesiedelt im Justizministerium; hat die Verantwortung für die Gesamt-Koordination der Regierungspolitiken, die Gleichstellung betreffen; Unterstützung in dieser Arbeit durch StaatssekretärIn, politische BeraterInnen und die Division for Gender Equality. Seit 2011 gibt es das Ministerium so nicht mehr. Seine Zuständigkeiten sind nun im Bildungsministerium angesiedelt. Die aktuelle Ministerin ist Maria Arnholm – sie ist Ministerin für die Gleichstellung der Geschlechter.

Division for Gender Equality
(Referat für Gleichstellungsfragen/Jämställdhetsenheten):
seit 1982;  auf Ebene der Zentralregierung (angeschlossen an ein Ministerium: aktuell das Bildungsministerium); Aufgaben: koordiniert und initiiert Maßnahmen zur Förderung und Umsetzung der Gleichstellung auf nationaler und regionaler Ebene, Entwicklung von Methoden zur Implementierung von GM in allen Politikbereichen.

Aufgaben: „Die Abteilung für Geschlechtergerechtigkeit ist verantwortlich für die Koordination und die Entwicklung von Gleichberechtigungsfragen, einschließlich Gender-Mainstreaming und der Entwicklung anderer Methoden zur Umsetzung der staatlichen Gleichberechtigungsrichtlinien. Die Abteilung stellt sicher, dass Geschlechtergerechtigkeit in alle politischen Bereiche integriert wird und koordiniert Maßnahmen im Rahmen der staatlichen Gleichberechtigungsinitiative. Die Abteilung hat die allgemeine Verantwortung für die Koordination von Belangen in Zusammenhang mit Gewalt von Männern an Frauen, Gewalt und Unterdrückung in Zusammenhang mit Ehre und Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen. (Ministerium für Bildung und Forschung: Divisions and Secretariats. Unter: http://www.government.se/sb/d/3008/a/18108, Zugriff: 08.12.13)

DO Ombudsperson (Englisch/Schwedisch)
(Kanzlei des Diskriminierungsombudmann DO):
seit 1980; unabhängige Regierungsinstitution;

Das Amt der Ombudsperson für Diskriminierungsfragen wurde 2009 etabliert. Es ersetzt die Ämter der Ombudsperson für Chancengleichheit, der Ombudsperson gegen ethnische Diskriminierung, der Ombudsperson gegen Diskriminierung wegen Behinderung und der Ombudsperson gegen Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung.

Gleichzeitig wurden die sieben älteren Antidiskriminierungsgesetze gegen ein neues Antidiskriminierungsgesetz ausgetauscht. Die Gesetzesänderungen wurden vorgenommen, um den Bürgerinnen und Bürgern einen noch stärkeren und weitergehenden Schutz gegen Diskriminierung zu geben. Zum Schutz gegen Diskriminierung aufgrund von Alter und transsexueller Identität/transsexuellem Ausdruck wurden neue Bestimmungen eingebracht.

Die Ombudsperson für Diskriminierungsfragen überprüft die Einhaltung der Rechte im Hinblick auf Geschlechtergleichstellung in Bereichen wie dem Erwerbsleben und dem Schulsystem.
Sie überwacht außerdem, dass folgende Gesetze eingehalten werden:

  1. das Antidiskriminierungsgesetz, das Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, transsexueller Identität/transsexuellem Ausdruck, ethnischer Herkunft, Religion und Weltanschauung, sexueller Ausrichtung, Behinderung und Alter abdeckt;
  2. das Gesetz über die Gleichbehandlung von Studierenden;
  3. das Gesetz über das Verbot der Diskriminierung und anderer entwürdigender Behandlung von Kindern und Schülerinnen und Schülern, das sich auch auf Vorschulen, Schulen für Kinder mit geistiger Behinderung und Kinderbetreuungseinrichtungen bezieht;
  4. das Elternurlaubsgesetz, bei dem es auch um das Verbot geschlechtlicher Diskriminierung geht.
    Kontakt: The Equal Opportunities Ombudsman, DO, Box 3686, 103 59 Stockholm, SWEDEN, Phone: +46 (0)8 440 10 60, Fax: +46 (0)8 21 00 47, E-mail: do@do.se

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Council on Equality Issues (Rat für Gleichstellungsfragen/Jämställdhetsradet)
seit 1981; beratendes Gremium (ca. 40 Personen) des Ministers für Gleichstellungsfragen; berät sich vier Mal im Jahr; beinhaltet auch Frauenorganisationen, politische Parteien, Arbeitsgeber- und Arbeitnehmerorganisationen

The Swedish Association of Local Authorities and Regions (SALAR, überwiegend schwedisch)
„Der schwedische Verband der lokalen Gebietskörperschaften und der Verband der schwedischen Bezirksräte bilden die Regierungs-, Berufs- und ArbeitnehmerInnen-Interessen der Schweden der 290 Kommunen, 18 Landkreise und zwei Regionen. Der Verband und die Föderation streben die Förderung und Stärkung der lokalen Selbstverwaltung und die bestmöglichen Bedingungen für die Arbeit ihrer Mitglieder zu schaffen."

Starkes Engagement für Gleichstellung/Gender Mainstreaming; schon sehr früh Initiierung von kommunalen Pilotprojekten (aus denen die 3R-Methode für GM entwickelt wurde)

Regionale ExpertInnen/sachverständige für Gleichstellungsfragen
seit 1995; in allen 21 County Administrative Boards/Provinzregierungen; Unterstützung der regionalen Gender Mainstreaming-Prozesse;

"Die Sachverständigen für Gleichstellung der Geschlechter fungieren als eine Ressource für die Provinzregierung Exekutive in ihren Bemühungen um eine Gleichbehandlung der Geschlechter in allen Bereichen der Verwaltung einzuführen. Die Strategien sind wichtige Instrumente und eine Grundlage für zukünftige Analysen und Bewertungen der regionalen Bemühungen im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter."

National Mediation Office/Mediationsamt (schwedisch, englisch)
„Das Nationale Amt für Mediation ist eine Agentur der Regierungsmaßnahmen im Bereich der Mediation. Ihre Aufgabe ist es in Arbeitskämpfen zu vermitteln und eine effizienten Lohnbildung zu fördern. Sie ist auch verantwortlich für die öffentlichen Statistiken über Löhne und Gehälter. Das Institut nahm seine Arbeit im September 2000 auf.“

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Wissenschaft

Wissenschaft

Universitäten

Nationella sekretariatet för genusforskning (Englisch: Swedish Secretariat for Gender Research)
1998 auf Initiative des schwedischen Parlaments durch den Minister für Bildung und Wissenschaft eingerichtet; angesiedelt an der Universität Göteborg, enge Kooperation mit den Women’s History Collections der Bibliothek der Universität Göteborg (= Dokumentationszentrum für Frauen-, Männer- und Genderforschung).

Aufgabe: Überblick über Genderforschung in Schweden, Verbreitung von Forschungsergebnissen in Wissenschaft und Praxis, Aufmerksamkeit für die Bedeutung der Gender-Perspektive stärken, Status und Entwicklungsmöglichkeiten der Gender-Perspektive in unterschiedlichen Handlungsfeldern aufzeigen
Publikationen: Berichte, Zeitschriften/Gender Research in Sweden.   

Gender Studies

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Quellen

Beschreibung der Quellenlage:
gute Quellenlage, eine Vielzahl von Informationen auch in Englisch, insbesondere die Regierungsebene publiziert viel zum Thema auf websites und in Broschüren;
gute Informationslage auch zu Genderforschung in Schweden (entsprechende Datenbanken und Publikationen);
weniger detaillierte Informationslage in Englisch zu den NGOs

Benennung der relevanten Quellen:
Internetquellen: sind jeweils direkt bei der Institution aufgeführt.

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Literatur

  • Schwedisches Institut (Hg.) 2003: Die Gleichstellung von Frauen und Männern. Tatsachen über Schweden (TS 82 m Ohj). Stockholm.
  • Sunnus, Milena 2003: EU Challenges to the Pioneer of Gender Equality: The Case of Sweden. In: Liebert, Ulrike (Hg.): Gendering Europeanisation. S. 223-253
  • Jalmert, Lars 2004: Männer und Geschlechterpolitik in Schweden. In: Gender Mainstreaming. Konzepte – Handlungsfelder – Instrumente. S. 194-205
  • Artikel: The Reproduction of Gender Inequality in Sweden: A Causal Mechanism Approach, Bo Rothstein, 2010

Lesenswert

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Ergebnisse einer Recherche von Tanja Berger und Pamela Dorsch 2011 im Auftrag des Gunda-Werner-Instituts der Heinrich-Böll-Stiftung. Last updated: 2013.


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