Vernetzen, Verändern, Vorangehen: Starke Frauen aus Bosnien-Herzegowina in Berlin

Teilnehmerinnen im Fahrstuhl
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Die Exkursion zur WeiberWirtschaft e.G., bot Beispiele dafür, wie frau es machen kann

Sie sind Bürgermeisterinnen, Bierbrauerinnnen, Internetunternehmerinnen, Hochschullehrerinnnen, Aktivistinnen. Der politische Zustand ihres Landes macht sie wütend – und in unterschiedlicher Form aktiv. Auf einer Reise nach Berlin im März 2017 lernten sich zehn Frauen aus Sarajevo, Banja Luka, Mostar, Tuzla und Visoko kennen.

Sie wollten mehr erfahren über politische Partizipation und Organisation von Frauen in Deutschland, Geschlechtergleichstellung und partizipative Stadtplanung und –entwicklung. Die Heinrich-Böll-Stiftung organisierte für sie Gespräche bei politischen Parteien und Fraktionen, mit Feministinnen und Expert/innen und mit Mitgliedern des Abgeordnetenhauses und des Senats. Exkursionen zu Initiativen, die von und für Frauen gegründet wurden (z.B. Frauenzentrum Schokoladenfabrik, WeiberWirtschaft e.G.), boten Beispiele dafür, wie frau es machen kann.

Der Austausch mit Politikerinnen und die Möglichkeit, mehr über ihre Motive für politisches Engagement und ihren (auch innerparteilichen) Kampf um Mandate und Ämter zu erfahren – das benannten die Gäste als besonders hilfreich für ihre eigene Arbeit. Aktive Frauen aus Vereinen und Gruppen berichteten über mühsame Anfänge und erfolgreiches Netzwerken. Das inspirierte einige gleich zu neuen Plänen, z.B. ein Gründerinnenzentrum wie die WeiberWirtschaft e.G. in Mostar zu entwickeln.

“… great women and men who were successful, but still aware of inequalities. Even if they live in privileged society, they are not „neutral“. They are struggling for leftist ideas and they are fully aware of gender perspective.”

“Understanding how those women got organized, how they supported each other, how they are securing finances, how communicate with public etc… The main inspiration I got for future work is linking the environment and the gender topics.”

(zitiert aus den Feedbacks von Teilnehmerinnen)

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Die bosnischen Gäste nutzten die Gelegenheit aber auch für intensive Gespräche untereinander: Was tut jede von ihnen in ihrem jeweiligen Umfeld, wo liegen die größten Probleme, wo sind Handlungsmöglichkeiten, welche Ideen gibt es, wie kann gegenseitige Unterstützung organisiert werden. Welche Anregungen aus Berlin bieten sich für die weitere Arbeit an. Wie organisieren wir Netzwerke, um gemeinsam starken Frauen in der Politik Gehör zu verschaffen…

Ein erstes Folgetreffen in Bosnien-Herzegowina ist schon verabredet.

Mit zwei Teilnehmerinnen des Besuchsprogramms, der Bierbrauerin Leila Šeper und der Professorin Sanela Klariċ, haben wir ausführlicher gesprochen.