Nicht nur Mütter waren schwanger

Editorial

Die Plattform ‚Nicht nur Mütter waren schwanger‘ macht vielfältige Erfahrungen rund um Schwangerschaft und Elternschaft sichtbar – von queeren Kinderwünschen über Abtreibungen bis Pränataldiagnostik. Sie eröffnet neue Visionen von Familie, jenseits der Norm.

Das Projekt ist eine Online-Plattform, die auf dem 2018 erschienenen Sammelband „Nicht nur Mütter waren schwanger – unerhörte Perspektiven auf die vermeintlich natürlichste Sache der Welt“ basiert

 
Nicht nur Mütter waren schwanger. Schon der ursprüngliche Sammelband, herausgegeben von Alisa Tretau, versammelt persönliche Erfahrungsberichte zum Thema Schwangerschaft und Elternschaft, die im gesellschaftlichen Diskurs und in medialen Darstellungen oft übersehen werden – etwa über lesbische Kinderwünsche, trans-männliche oder nicht eintretende Schwangerschaften, Abtreibungen, Fehlgeburten, Frühgeburten- und persönliche Fragen und Erfahrungen mit Reproduktionsmedizin und Pränataldiagnostik.


Mit der Website setzt sich das Projekt weiter fort und erweitert den Fokus um die Dimension der Zeit: es betrachtet beispielsweise das Warten auf Schwangerschaft, das Erleben von Schwangerschaft als besondere Zeit, zeitliche Abläufe in Familien mit (be_hinderten) Eltern oder Kindern und den Einfluss aktueller Krisen – wie Klimakrise, veränderter Gesetzeslage zu queeren Kinderwünschen oder erstarkender autoritärer Strömungen – auf Kinderwunsch und Elternschaft.


Das Projekt verfolgt das Ziel, alternative Visionen von Familie- jenseits der heteronormativen Kleinfamilie- zu entwickeln auf aufzuzeigen – für mehr Gerechtigkeit, Solidarität und Selbstbestimmung im Umgang mit Kinderwünschen, Schwangerschaft und Eltern-Sein.