Dossier

Selbstbestimmte Elternschaft

Feministische Überlegungen zu Reproduktion und Familie

Familie und Elternschaft sind längst zu Themen und Orten feministischer Kämpfe und Wissenschaft geworden. Eltern sein/werden wird nicht mehr länger als eine Abkehr von Politik oder feministischen Idealen. Im Gegenteil: Dort wo Eltern sein erschwert oder zur Zumutung wird, sind die Auswirkungen von Patriarchat, Kapitalismus und Heteronormativität sichtbarer denn je. Selbstbestimmte Elternschaft ist ein Privileg. Nur wer frei von ökonomischen, juristischen und sozialen Zwängen ist, kann selbstbestimmte Entscheidungen über die eigene Reproduktion, Familienkonstellation und das Verhältnis von Fürsorge- und Lohnarbeit treffen. Für diese Freiheit braucht es Ressourcen - und die sind nicht gerecht verteilt. Eltern sein ist - trotz oder gerade wegen dieser Widrigkeiten - sehr vielfältig und die gelebten Formen von Elternschaft und Familie ein Feld, das immer weiter in den Fokus feministischer Wissenschaft rückt. Dieses Dossier nimmt verschiedene Lebensrealitäten von (werdenden) Eltern unter die intersektionale Lupe: Welche Wege führen in die Elternschaft? Wie wird Elternschaft in diskriminierenden Strukturen navigiert? Und wie sehen feministische Utopien eines guten Lebens mit Kindern aus?

Das Handbuch "Feministische Perspektiven auf Elternschaft"

Die Texte dieses Dossiers sind 2021 als Beiträge im Handbuch "Feministische Perspektiven auf Elternschaft" im Verlag Barbara Budrich erschienen. In diesem wissenschaftlich Sammelband vereinen den Herausgeberinnen Alicia Schlender und Lisa Yashodhara Haller 50 Stimmen des Feminismus zum Thema Elternschaft. Sie werden damit einem Bedeutungswandel der feministischen Wissenschaft gerecht, der Elternschaft und Familie als Orte von Analyse und Utopie begreift.

Lesung: Selbstbestimmte Elternschaft

Selbstbestimmte Elternschaft: Reproduktive Gerechtigkeit als feministische Forderung - Heinrich-Böll-Stiftung

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Eine Aufzeichnung der Lesung "Selbstbestimmte Elternschaft: Reproduktive Gerechtigkeit als feministische Forderung" vom 10. Februar 2022.