UN-Resolution 1325

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Mit der am 31. Oktober 2000 verabschiedeten Resolution 1325 zu „Frauen, Frieden und Sicherheit“ (Women, Peace and Security) des UN-Sicherheitsrates wird völkerrechtlich verbindlich geregelt, dass Frauen auf allen Ebenen von Friedensprozessen und Sicherheitspolitik angemessen zu beteiligen sind. Die UN-Mitgliedsstaaten werden aufgerufen, die unterschiedlichen Lebensbedingungen von Frauen und Männern im Kontext von Krieg und Nachkriegssituationen, in der zivilen Krisenprävention und beim staatlichen Wiederaufbau zu berücksichtigen. Frauen und Mädchen sind vor sexualisierter Gewalt zu schützen.

Der Inhalt der Resolution lässt sich also mit drei „P“s zusammenfassen: Partizipation, Prävention und Protektion.

Die Resolution 1325 gilt als historischer Durchbruch für die Forderungen der internationalen Frauenfriedensbewegung. Ihre Schwäche ist jedoch, dass keinerlei Quoten oder zeitliche Fristen, keine Vorgaben für Mittel und keine Form von Monitoring für ihre Verwirklichung festgelegt wurden.

Die deutsche Bundesregierung hat bisher zwei Berichte zur Umsetzung von Resolution 1325 vorgelegt, den ersten im Jahre 2004, den zweiten 2007. Zu beiden Berichten hat der deutsche Frauensicherheitsrat, ein Netzwerk deutscher Friedensforscherinnen und Friedensaktivisten, kritisch Stellung genommen und seinerseits „Schattenberichte“ formuliert, die auf der Website des GWI und auf der Website des Frauensicherheitsrats veröffentlicht wurden.

Für Oktober 2010 wird ein dritter Bericht der Bundesregierung zur Umsetzung von Resolution 1325 erwartet. Der deutsche Frauensicherheitsrat wird voraussichtlich auch hierzu einen Schattenbericht erstellen.

Quellen:

Weitere Informationen:

 
 
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Buch: Hoffnungsträger 1325

Eine Resolution für eine geschlechtergerechte Friedens- und Sicherheitspolitik in Europa

Hrsg. im Ulrike Helmer Verlag vom Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung
Königstein/Ts., Oktober 2008, 272 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-89741-282-8

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