Präna-dingsbums

Was ist eigentlich Social Freezing? Noch nie etwas von Chorionzottengehört? Die wichtigsten medizinischen Begriffe aus unserem Dossier kurz erklärt.

... Chorionzottenbiopsie

Bei der Chorionzottenbiopsie werden Zellen aus der Plazenta entnommen, die sogenannten Chorionzotten. Sie wird durchgeführt, wenn bei Familienmitgliedern bereits genetische Dispositionen oder Krankheiten bekannt sind.

... Eizellenspende

Kann eine Frau aufgrund ihres Alters oder aus anderen Gründen keine Eizellen produzieren, können ihr mittels Eizellenspende die einer anderen Frau eingesetzt werden. Dafür werden der Spenderin die Eizellen entnommen und mit dem Sperma des Partners bzw. des Samenspenders künstlich befruchtet. In Deutschland ist die Eizellenspende verboten.

... In-vitro-Fertilisation (IVF)

Bei der sogenannten Reagenzglasbefruchtung oder In-vitro-Fertilisation (IVF) werden Ei- und Samenzellen im Labor zusammengebracht. Die befruchteten Eizellen werden nach ein bis zwei Tagen wieder in die Gebärmutter eingesetzt.

... Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Bei dieser Form der In-vitro-Fertilisation wird ein einzelnes Spermium in die Eizelle eingeführt. Mittlerweile wird in Deutschland die Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) bei unerfülltem Kinderwunsch häufiger durchgeführt als die herkömmliche IVF. 2011 kam das Verfahren der ICSI oder Mikroinjektion bei über 75 Prozent aller künstlichen Befruchtungen zur Anwendung.

... Insemination

Bei der Insemination werden die Samenzellen des Partners bzw. des Spenders in den Genitaltrakt der Frau gespritzt. Meist dann, wenn ein Geschlechtsverkehr nicht möglich oder nicht erwünscht oder die Zeugungsfähigkeit des Mannes eingeschränkt ist. Bei der intrauterinen Insemination (IUI) werden die Spermien direkt in die Gebärmutter eingebracht. Wenn nur eine geringe Anzahl von Spermien vorhanden ist, gilt die intratubare Insemination (ITI) als Alternative: Damit die Spermien einen kürzeren Weg zur Eizelle zurücklegen, werden sie direkt in die Eileiter gespritzt.

... Pränataldiagnostik (PND)

Pränataldiagnostik (PND) ist der Sammelbegriff für vorgeburtliche Untersuchungen, die beim Fötus nach möglichen Behinderungen oder Erkrankungen suchen. Heute ist sie Teil der Schwangerenvorsorge. Etabliert sind die Nackenfaltenmessung, die per Ultraschall durchgeführt wird, sowie Bluttests. Die Fruchtwasser- oder Nabelschnurpunktion ist mit einem invasiven Eingriff verbunden und birgt ein Fehlgeburtsrisiko.

Babys machen. Sex ist schon lange keine Voraussetzung mehr, um Kinder zu kriegen. Für wen gilt eigentlich das proklamierte Recht auf Fortpflanzung? Werden wir befreit oder drohen neue Zwänge? Und wie begegnen wir den feministischen Herausforderungen der globalen Fortpflanzungsindustrie?

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... Präimplantationsdiagnostik (PID)

Bevor Eizellen bei einer künstlichen Befruchtung wieder in die Gebärmutter eingepflanzt werden, werden sie u. a. auf Abweichungen der Chromosomen untersucht. Die Präimplantationsdiagnostik (PID) ist wie auch die Pränataldiagnostik umstritten, Kritiker*innen warnen vor einer Selektion menschlichen Lebens.

... PraenaTest

Seit 2012 kann mittels PraenaTest im Blut der schwangeren Frau analysiert werden, ob das ungeborene Kind eine Veränderung der Chromosomen aufweist, wie etwa bei Trisomie 21. Der Test muss selbst bezahlt werden.

... Social Freezing

Beim Social Freezing lassen sich Frauen unbefruchtete Eizellen entnehmen, um sich diese im Fall eines späteren Kinderwunsches wieder einsetzen zu lassen. Die Zellen werden kryokonserviert (schockgefrostet) und lagern bei minus 196 Grad Celsius. Selbst nach vielen Jahren können sie noch aufgetaut, befruchtet und in die Gebärmutter eingepflanzt werden.