Dossier

Feminismus und Überwachung

Intersektionale Perspektiven

„Ich habe nichts zu verbergen“ immer wieder fällt dieser Satz, wenn von Überwachung die Rede ist. Diese Haltung ist problematisch. Denn sie unterstellt, dass andere durchaus etwas zu verstecken hätten, da die Ausspähung der Sicherheit aller diene. Der Staat etwa sorgt dafür, dass zum Beispiel Hartz-4-Empänger*innen, mit sehr viel mehr Eingriffen in ihre Privatsphäre rechnen müssen als Erwerbstätige.

Auch Frauen*, Schwarze Menschen oder Menschen of Color müssen mit stärkeren Eingriffen in die (körperliche) Privatsphäre rechnen. Sei es beim Recht auf sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung oder hinsichtlich der Bewegungsfreiheit, Stichwort Racial Profiling.

Überwachung, ob staatlich oder privatwirtschaftlich, betrifft großflächig uns alle, wenn auch nicht im gleichen Maße. Trotzdem scheint sich kaum jemand betroffen, eingeschränkt oder gar eingeschüchtert zu fühlen. Woran liegt das?

Finden wir Privatsphäre nicht mehr wichtig? Haben wir akzeptiert, dass es Privatsphäre nur noch für diejenigen gibt, die es sich leisten können, sei es finanziell oder weil sie in diesem Sinne Digital Natives sind, also über die entsprechende Bildung verfügen? 

Welchen Einfluss haben Big Data und Algorithmen, mit denen Gesellschaft in Gruppen sozial sortiert (Social Sorting) wird, auf Prozesse und Strukturen der Überwachung?

Vor allem soziale Netzwerke sammeln Daten und nutzen diese für Interessen- und Aufmerksamkeitssteuerung. Doch wem gehören diese Daten eigentlich und welche Rolle spielen sie in den unterschiedlichen Feldern der Überwachung?

Das Dossier Überwachung: Feministische Perspektiven dringend benötigt wird diesen Fragen nachgehen und gleichzeitig historische Hintergründe beleuchten. 

Historische Linien

Begriffe

Privatsphäre als Grundrecht, aber für wen?

Social Sorting, Social State, Social Media: schöne neue vernetzte Welt

Big Data und Algorithmen

Überwachung und Kunst

feministische Netzpolitik

Wie können netzpolitische Handlungsfelder mit feministischen Diskussionen zusammengebracht werden?