Der Alltag als Ereignis - Das Photoprojekt "Gogolevska 32"

Die Lage eines Menschen, der hilflos ist, der unfähig ist zu handeln, im vorliegenden Fall unfähig ist zu schreiben, insofern er zu schreiben verpflichtet ist. Die Handlung eines Menschen, der, hilflos und handlungsunfähig, handelt.
Samuel Beckett und Georges Duthuit, Drei Dialoge

 

Durch die offene Tür sieht man die Kargheit der Lebensweise der Hausbewohner. Risse ziehen sich durch die nackten Wände, der Boden ist uneben, vom Plafond fällt der Stuck und legt die Etagendecke frei, kalte Gemeinschaftsküchen dienen nebenbei als Badezimmer, die elementarsten Annehmlichkeiten fehlen. Das Leben in einer solchen Wohnung ist von äußerster Offenheit, und nicht selten verfügt jedes Zimmer über einen nur ihm eigenen süßlichen Geruch, der die Lebensgeschichte seines Bewohners erzählt. Eine wachsende Unordnung, das Chaos droht durch alle Ritzen ins Haus zu dringen und es mit Krimskrams zu überschwemmen, es mit Papierfetzen, die vor Jahren jemand liegenlassen hat, bevor er auf die Arbeit ging, mit wunderlich in Reih und Glied hängenden Deckeln von Kopftöpfen, mit Medikamenten und mit Spielsachen endgültig niederzureißen. Es hat leicht den Anschein, dass ein Mensch in diesen Räumen nicht jünger, nicht sauberer, nicht einfacher als das Haus selbst sei, als ob der Wohnende seine eigene Einrichtung verkörpere, seine Unannehmlichkeit, das stickige Durcheinander von Gebrauchsgegenständen oder aber seine sterile Kargheit. Bei allen Interviews, die in diesem Haus gemacht wurden, umgibt die Bewohner ein Areal der Zerstörung wie ein Bilderrahmen, wie ein aufdringlicher Vermittler zwischen dem Redenden und dem Zuhörenden. Die Zustände werden auch zum Gesprächsthema, zu einer Landschaft, die alle Beziehungen zwischen den Leuten umfasst, ihr Selbstbild, die „schwimmenden Signifikanten“ des Vergangenen und die unbestimmte Zukunft.

Bild entfernt.Die Photoserie „Gogolevska 32“ entstand, von längeren Pausen unterbrochen, über einen Zeitraum von drei Jahren in Zusammenarbeit mit den Bewohnern des im Zentrum von Kiew befindlichen havarierten Hauses. Mit Hilfe teilweise unscharfer Schwarzweißdarstellungen nahmen mit der Zeit und nach vielen Treffen und Aufnahmen einige Stimmen, einige individuelle Handschriften Gestalt an und begannen, von sich Zeugnis abzulegen. Die Mehrheit der Stimmen gehört im Haus wohnenden Frauen. Die männlichen Bewohner des Hauses mieden die Treffen mit mir und nahmen nur gelegentlich am Photoprojekt teil. Jene von ihnen, mit denen ich zu sprechen Gelegenheit hatte, neigten dazu, den der Zerstörung anheimgegebenen Raum des Hauses als ein Konfliktfeld voller Gefahren und eine Zone des Überlebenskampfes zu sehen und versuchten unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte das havarierte Haus zu verlassen - was im Laufe der drei Jahre auch beiden jungen Helden der Photoserie gelang, jedoch keiner einzigen Heldin. Allerdings weiß ich von den Hausbewohnern, dass einige Frauen auszogen sind, nachdem das Haus für havariert erklärt wurde, das heißt vor mehr als zehn Jahren. Für die übrigen war ein Umzug nicht so wichtig, oder er wurde aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters oder unzureichender Mittel praktisch unmöglich, oder elementarere Aufgaben, wie die Kindererziehung oder die Ausbildung, hatten Vorrang.

Gogolevska 32

Diese Photographie wurde 2008 aufgenommen. Andrij, der zu diesem Zeitpunkt schon aus dem Haus in der Gogolevska ausgezogen war, teilte sich in einer Gemeinschaftswohnung zwei Zimmer mit seiner schwerkranken Mutter. Photo- und Videokameras hasste er nach eigenen Worten so sehr, dass ein einziger Blick ins Objektiv bei ihm Wutanfälle auslöste. Nichtsdestoweniger wollte er photographiert werden.

„Wie soll ich mich hinstellen? Ich kann überhaupt nicht stehen. Ich kann Sie nicht einmal ruhig ansehen. Das Photographieren schmerzt mich, der Kopf beginnt weh zu tun. Ich habe nicht einmal Kindheitsphotos, nur ein leeres Album. Nichts, was auch nur an ein einziges Lebensjahr erinnerte. Kein einziges Kindheitsphoto. Ich photographiere auch selbst nicht und vermeide es sogar dann, wenn ich eigentlich sollte. Die Hand tut mir weh und greift von selbst nach dem Messer, wenn ich Fernsehleute sehe, ihre Kameras. Wenn Journalisten kommen, fliehe ich aus dem Haus. Ich finde es schrecklich, mir vorzustellen, was aus dem wird, was sie aufnehmen. (...) Ich werde eine rauchen und auf das Wasser schauen, in dieses Stiegenhaus hinunter. Sie müssen so stehen, dass ich Sie nicht sehe, dass ich nichts machen kann. Auf dem Photo wird die Silhouette eines rauchenden Menschen zu sehen sein. Dass dieser Mensch ich bin, werde nur ich wissen. Und ich werde es bald vergessen.“

Bild entfernt.

Andrijs Mutter, Svetlana, verlässt ihre Wohnung krankheitsbedingt seit einigen Jahren nicht mehr. Sowohl Andrij als auch Svetlana zwangen sich gleichsam, am Photoprojekt teilzunehmen, sie sprachen mit mir trotz ihres Hasses auf die Photographie, ihrer Müdigkeit, ihrer Schwäche, ihres Schmerzes. Wenn ich Andrij und seine Mutter interviewen wollte, entglitt das Gesprächsthema immer. Mit der Zeit schien mir, dass die Teilnahme am Photoprojekt für sie ein Schachzug war, mit dem sie den unmittelbaren Blick auf die endlosen Schwierigkeiten ihres Alltagslebens vermieden. Beide nahmen sie eine seltsame Metaposition von Betrachtern ein, die sie vor dem chirurgischen Schmerz des unmittelbaren Blickes auf die eigene, in Worte zu fassende Geschichte bewahrte. Als ich an der Serie arbeitete, wollte ich, dass die Photographien nicht irgendeine Meinung ergäben, sondern, dass sie aus der privilegierten Position, aus dem Anschein des Referentiellen, verdrängt würden in die Sphäre der Vergeblichkeit und der Hilflosigkeit. Die einzelnen Bilder sollten zu Formeln der Verbindung zwischen den Helden der Aufnahmen, ihrer eigenen Wahrnehmung ihres Alltagslebens und dem unbekannten Betrachter werden. 

Protest. Unentwickeltes

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Im Mai 2007 führten die Bewohner des Hauses in der Gogolevska 32a zum ersten und letzten Mal eine Protestaktion durch. Diese bestand in einer „symbolischen Besetzung“ des eigenen Hauses. Unter Teilnahme linker Aktivisten wurden Teile der Außenmauern und die ruinösen Balkone mit Spruchbändern und Plakaten verhangen. Ich wurde zur Aktion eingeladen und lernte in ihrem Verlauf alle künftigen Teilnehmer des Photoprojektes kennen. Jetzt, nach drei Jahren der Gespräche mit den Bewohnern, habe ich zu verstehen begonnen, warum diese Aktion die einzige blieb und warum die Hausparteien, ungeachtet der für sie so ungewohnten und ungewollten Form der Verteidigung ihrer Rechte, sich dennoch entschlossen, sie durchzuführen. Die „Besetzung des eigenen Hauses“ zielte auf die staatlichen Stellen und ihre Reaktion ab und war zudem ein Aufstand gegen die personalisierte, knechtende und unterordnende Verbindung mit den kaputten Lebensumständen, mit der territorialen Kennzeichnung des sozioökonomischen Verstoßenseins. Die Metapher der „Besetzung“ war geeignet, einen Teil der Verluste aus dem ständigen erfolglosen Kampf mit den Beamten und den verächtlichen Blicken der Nachbarn, Arbeitskollegen und Mitschülern zu ersetzen. Die durch sie ausgedrückte Absurdität der Eroberung der eigenen Hoffnungslosigkeit zwang die Scham und die Schuldgefühle der Bewohner, in den Hintergrund zu treten:

„Wir nennen das eine Baracke. Wir leben in einer Baracke und schauen schon zehn Jahre den Rissen zu, wie sie größer werden. Im Winter kommt die Kälte herein. Wir haben nichts, keine Freunde, keine Gäste, und wir werden auch keine Gäste haben! Welche Gäste kann man denn hier haben? Wenn die Leute doch sehen, wie man leben muss und kann und wenn sie dann uns sehen. Sie verstehen oder sie verstehen nicht, aber sie lachen oder sie wundern sich. Manchmal hören sie auf, uns zu grüßen, wenn sie erfahren, wo wir wohnen. Und wir, wir haben uns daran gewöhnt. Vielleicht haben wir das also auch verdient? Denn der Plafond ist nicht geweißt, folglich sind wir selbst schuld und wollten nicht leben wie normale Menschen. (...) Wir haben keine Kraft. Manchmal möchte man sich das Ganze als Außenstehender ansehen, als Gast, und verstehen, was jetzt zu tun ist, doch es fehlt die Kraft. Man kommt her und fällt hin vor Müdigkeit. (...) Wenn die Rettung zu uns kommt, dann geht sie nicht immer bis zur Wohnung. Manchen wird schon im Stiegenhaus alles klar.“In ihrer Beschreibung ihres erzwungen einsamen Lebens gibt Natalija gleichsam fremde Worte wieder, bedient sich eines dämonisierenden Diskurses, demgemäß die Außerkraftsetzung der allgemein gültigen sozialen Normen und Garantien, sogar der medizinischen Hilfe, für das havarierte Haus als völlig gerechtfertigt erscheint. Die Lage der Bewohner erinnert an die paradigmatische Beschreibung der Ghettoisierung und urbanen Marginalisierung, die der in den USA tätige Soziologe Loïc Wacquant gibt: „Diese Bezirke sind genau abgegrenzt - sowohl durch die Bewohner selbst als auch durch die äußeren Betrachter - als städtische Kloaken voller Entbehrung, Unsittlichkeit und Gewalt, in denen nur der Abschaum der Gesellschaft leben kann“(1).

Die einfach und bequem erscheinende Bereitschaft, die Situation so zu nehmen, wie sie vom Standpunkt der ephemeren aufgezwungenen sozialen Norm aussieht, ist schmerzhaft und ruft den Wunsch hervor, sich von ihr zu befreien. Die Besetzung des eigenen Hauses kann man als eine Art Entfremdungseffekt verstehen, der nach Viktor Schklovskij eine Sache aus dem „Automatismus der Wahrnehmung“ hinausführt:

„Nicht die Annäherung der Bedeutung an unser Verständnis, sondern die Schaffung einer besonderen Wahrnehmung des Gegenstandes, die Schaffung einer Sicht auf ihn, nicht seiner Erkenntnis“(2). Mit einer solchen Befreiung von der Wirklichkeit, beziehungsweise mit dem Versuch, sie anders zu interpretieren, hat die in einer der Wohnungen aufgenommene Photoserie zu tun.

Bild entfernt. Die Heldinnen dieser Aufnahme sind Irina und Svetlana, Mutter und Tochter. Sie bewohnen einige kalte Zimmer in einer Gemeinschaftswohnung, die in den letzten Jahren immer leerer geworden ist. In diesen geräumigen Zimmern erfasste mich immer ein Gefühl der Leichtigkeit, die in das halbzerstörte Haus drang. Gäste haben sie, wie auch die übrigen Bewohner, praktisch nie, jedoch nicht aus einem bedrückenden Schamgefühl „für Zustände, schlimmer als bei den Tieren“, wie eine der Bewohnerinnen es ausdrückte, sondern aufgrund permanenten Zeitmangels. Einen Großteil ihres Lebens arbeitete Irina an drei Arbeitsstellen gleichzeitig.

Jetzt ist Sveta dabei, ihr Medizinstudium zu beenden, doch auch sie ist an drei Arbeitsstellen gleichzeitig beschäftigt und hat nie einen freien Tag. Jedoch ist sie trotz des intensiven Arbeitens zu einem Leben in ständiger Sparsamkeit gezwungen - die Arbeitgeber boten in der gesamten Zeit seit der Unabhängigkeit der Ukraine beiden Frauen nur den Mindestlohn (in den Jahren 2010 und 2011 betrug er 700 Hryvnja [ca. 56 Euro]), und das Monatsbudget der Familie liegt für gewöhnlich deutlich unter dem Existenzminimum. Für Irina und Svetlana wurde die Photographie zu einem Mittel, das Gewohnte, Alltägliche in einen individuellen Sonderfall zu verwandeln und ihre persönliche Geschichte als eine fremde zu erleben. Die Glaubwürdigkeit und die Einmaligkeit der Photographie brachten sie dazu, sich von den üblichen Vorstellungen über ihre Situation zu befreien, sogar die Grenzen des eigenen Wirklichkeitssinnes zu überschreiten und in die Textur der Darstellung ein anderes Verständnis hineinzuflechten, das die gewohnte Erfahrung transzendiert: 

„Mir gefällt dieses Zimmer sehr, es ist groß und geräumig. Wir sind es wahrscheinlich gewöhnt, hier zu leben und könnten unser ganzes restliches Leben hier verbringen, wenn die feuchten Wände nicht wären. Dieses Haus ist alt, man gewöhnt sich an es und gewinnt es lieb, ganz anders als ein neues Haus. Sie sehen diesen Riss. Ihn, diese Zeichnung an der Wand, schaue ich seit Jahren an. Ich bemerke ihn nicht und kann ihn zugleich nicht übersehen. Ich will ihn herzeigen, sehe ihn aber selbst nicht und will ihn womöglich nicht sehen. Ich will etwas anderes sehen. Zum Beispiel das, was Sie sehen (...) .“ (Irina) 

Die Wahrung des Anstandes

Bild entfernt.

Ungeachtet der schwierigen Lebensbedingungen und des sich mit jedem Jahr verschlechternden Zustandes der Wohnungen und des Hauses im Ganzen organisierten die Bewohner nur eine einzige Protestaktion, und zwar auf Initiative linker Aktivisten. Ihr täglicher stiller Protest nimmt keine heftigen öffentlichen Formen an. Eher verwirklicht er sich auf einer gewissen Mikroebene: „Für was diese Aktionen, Ihre Photographien? Was soll das bringen? Wozu den Leuten noch einmal zeigen, wie wir hier leben? Nein! Das werden wir nicht tun. Es war schon eine Aktion, und was war? Auf der Arbeit haben alle gelacht und gesagt, Gott sei Dank müssen wir nicht so wohnen wie ihr. Man kann niemand darüber irgendwas sagen. Meine Tochter und ich wohnen ..., und das braucht niemand zu sehen.“

Diese Worte stammen von einer Frau, mit der ich öfter als mit den anderen Bewohnern am Telefon sprach. Ein paar Mal lud sie mich ein, sie für die Serie zu photographieren, sagte aber jedes Mal im letzten Moment ab. Sie verweigerte auch alle Interviews und jede Kommunikation mit Journalisten. Zieht sie es wirklich vor zu schweigen? Auch wenn ihre kleine Tochter eigentlich gänzlich andere Lebensumstände nötig hätte? Wie auch viele andere Bewohner solcher Häuser möchte sie ihre Erfahrung, ihre Situation wohl eher auf eine Weise bekunden, in der etwas „Anständiges“ zum Vorschein käme. Sie möchte ein Mittel finden, die Realität zu umgehen oder eine reine und klare Äußerung in sie hineinzuschmuggeln. Irgendein Mittel, das es ihr erlaubt, über ihren Schmerz zu reden, ohne sich noch tiefer in ihn einleben zu müssen. Allerdings ist ihr noch nichts Derartiges eingefallen.

Das Stiegenhaus der Gogolevska 32a war lange Zeit unbeleuchtet. Neben dem Eingang lagen einige Jahre halbverfaulte Holztüren herum. Seltsam, wie ein einzelnes Haus einen schlechten Ruf haben kann wie sonst ein ganzer Bezirk. Mehrmals warnten mich wohlwollende Nachbarn, vorsichtig zu sein und das Stiegenhaus nicht zu betreten, in das sie „die Kinder nicht lassen“. Sie gestanden mir, dass ich ihnen verdächtig schien, als sie sahen, wie ich nach dem Photographieren das havarierte Haus verließ. Möglicherweise sind die geschärfte Aufmerksamkeit für den Wohlstand, die gar nicht harmlose Überzeugung, dass die Armen ihr Unglück verdientermaßen ereilt, und der an Mystizismus grenzende Wunsch, sich von „derartigen Problemen“ so weit wie möglich fernzuhalten - Folgen der ideologischen Wende der letzten Jahrzehnte. Eine der Bewohnerinnen der Gogolevska 32a erzählte, dass das Haus gegen Ende der Sowjetzeit schon in keinem idealen Zustand gewesen sei, dass jedoch das drückende Schamgefühl gefehlt habe. Es hatte nicht den Anschein, dass die verfaulte Tür und das feuchte dunkle Stiegenhaus zu einer vollwertigen Charakteristik der Bewohner werden könnten, zu einem Zeichen, das es einem erlaubte, sich eine Meinung über jene zu bilden, die nach ihrem Arbeitstag in dieses Haus gingen und nicht in irgendein anderes. Jetzt sind die Angst und die Selbstverachtung zu ständigen Begleitern dieser Frau geworden. Manchmal, wenn sie mit Kollegen von der Arbeit kommt, geht sie in fremde Eingänge, damit niemand weiß, wo sie lebt, um „den Abstand zwischen einem normalen Leben und dem meinigen zu fühlen“. Die Bewohner des Hauses in der Gogolevska 32a erhielten ihre Zimmer in Gemeinschaftswohnungen während der Sowjetzeit, als diese gratis, nach Maßgabe der staatlichen Wohnraumnormen und ohne Wahlmöglichkeit vergeben wurden. 1988 wurde das Haus für havariert erklärt, was später die Privatisierung der Zimmer unmöglich machte. Die Bewohner solcher Häuser leben in staatlichen Wohnungen und haben nicht das Recht, sie zu verkaufen oder zu aufzuteilen. Nach statistischen Daten gibt es in Kiew heute mehr als hundert solcher Häuser. Viele von ihnen sind auf den Stadtplänen gar nicht mehr eingezeichnet, offiziell existieren sie gleichsam nicht und können jederzeit ohne Absprache mit den Bewohnern weggerissen oder von der Versorgung abgeschnitten werden.


Fußnoten

(1) Wacquant, L. Urban Marginality in the Coming Millennium. Urban Studies. 1999. Vol.36. № 10. P. 1639-1647.

(2) Schklowski, Viktor. Die  Kunst als Verfahren. in: Jurij Strieder (Hg.): Russischer Formalismus. Texte zur allgemeinen Literaturtheorie und Theorie der Prosa, München, 1974