Sexualisierte Gewalt auf der Flucht

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Übersicht über Hilfstelefone für Frauen, Kinder und Schwangere in Not in den Sprachen Deutsch und Ukrainisch

Nach offiziellen Angaben sind mehr als 300.000 Menschen seit Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine nach Deutschland geflohen. Die tatsächliche Zahl liegt vermutlich weit höher, da es keine festen Kontrollen gibt. Die Flüchtenden werden derzeit in Deutschland mit einer hohen Hilfsbereitschaft angetroffen, viele Freiwillige unterstützen vor Ort, verteilen Sachspenden oder geben Informationen weiter. Auch Unterkünfte werden angeboten.

Doch die Situation wird auch ausgenutzt. Bald nach Beginn des Angriffskriegs Putins wurden Berichte bekannt, dass flüchtende Menschen Opfer sexualisierter Gewalt und Menschenhandel werden. Vor allem Frauen und Kinder befinden sich in einer vulnerablen Position. Und sie machen laut Bundespolizei 84% der Flüchtenden aus, denn Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land aufgrund der Wehrpflicht nicht verlassen. So wird Frauen oder Mädchen häufig ein kostenloses Zimmer oder eine Mitfahrgelegenheit angeboten. Jungen Frauen wurde Geld geboten, damit sie mit jemandem nach Hause kommen.

"Wenn du plötzlich eine große Gruppe von wirklich verwundbaren Leuten hast, die unmittelbar Geld und Unterstützung brauchen, ist das eine Art Brutstätte für ausbeuterische Situationen und sexuelle Ausnutzung" sagt Tamara Barnett von der britischen Wohlfahrtsorganisation Human Trafficking Foundation.

Die Politik reagiert derzeit mit Polizeipräsenz. Innenministerin Faeser will mit einem massiven Polizeiaufgebot an Bahnhöfen in Uniform und Zivil das Problem bekämpfen. Den Flüchtenden wird geraten, Pass und Telefon bei sich zu behalten, Namen der Personen und die Adresse der Unterkünfte zu notieren, und Menschen nicht blind zu vertrauen. Zudem werden Nothilfenummern und mehrsprachige Informationen an den Bahnhöfen verteilt.