Dossier

Angriff auf die Demokratie? Anti-Gender-Bewegungen in Europa

Die Geschlechter- und Gleichstellungspolitiken der Europäischen Union galten einige Jahrzehnte lang als Erfolgsgeschichte. Die Strategie Gender Mainstreaming und viele Anti-Diskriminierungsrichtlinien setzten den Rahmen für menschenrechtsbasierte und auf Teilhabe angelegte Politiken. In den letzten Jahren entwickelten sich jedoch europaweit rechtspopulistische Bewegungen, die u.a. gegen Gender-Politiken und sexuelle Selbstbestimmung mobilisieren. Erkämpfte Rechte und Praktiken offener demokratischer Gesellschaften, etwa im Bereich der sexuellen und reproduktiven Selbstbestimmung, werden wieder in Frage gestellt und auf deren Abbau hingearbeitet. Rechtspopulistische Parteien im Europäischen Parlament sind präsenter und beeinflussen zunehmend die Debatten. Gut vernetzte transnationale Fraktionen missbrauchen das Parlament als Bühne, um die Grundlagen der EU-Geschlechterpolitik und damit ein Stück feministischer Erfolgsgeschichte auszuhöhlen.

Die Beiträge in diesem Dossier beschreiben, aus welchen ideologischen Quellen sich der gegenwärtige Antifeminismus speist, welche Akteur*innen zumeist international vernetzt mobil machen, mit welchen Strategien sie unterwegs sind und wie sich das auf europäische Länder und die EU-Politik insgesamt auswirkt.

Angriff auf die Demokratie: Anti-Gender-Bewegungen in Europa - Heinrich-Böll-Stiftung

video-thumbnail Direkt auf YouTube ansehen

Weitere Artikel zum Thema

women's day protest in Warsaw, Poland

CEDAW in Polen: Rückschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter

„Wir haben das viel zu lange geschehen lassen. Es geht um die Demokratie.“

Reproduktionsrechte in Europa - Wem gehört mein Bauch?

Gleichberechtigung und Gender in Europa: Eine kritische Bilanz

Publikationen